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Aktueller Bericht zu Erdöl und Erdgas: Neue Erlaubnisfelder nur in Bayern und Nordrhein-Westfalen

28.05.2019


Im vergangenen Jahr sind nur in Bayern und Nordrhein-Westfalen neue Erlaubnisfelder für die Suche nach Erdöl- und Erdgaslagerstätten hinzugekommen. Es handelt sich um die Felder Velden-Teising und Lippe-Nord. Dort darf jetzt jeweils ein Unternehmen nach Kohlenwasserstoffen suchen. Das teilt das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie in seinem heute veröffentlichten neuen Jahresbericht „Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland“ mit.

Die Gesamtfläche aller Erlaubnisfelder in Deutschland hat sich allerdings im Vergleich zum Vorjahr um etwa zehn Prozent auf 53.600 Quadratkilometer verringert – das entspricht rund einem Siebtel der Landesfläche.

Die meisten Erlaubnisfelder befinden sich weiterhin in Niedersachsen, im Erdöl- und Erdgasgürtel zwischen Sachsen-Anhalt und den Niederlanden. Sie nehmen rund 31 Prozent der Fläche dieses Bundeslandes ein. Aus den niedersächsischen Erdgasfeldern wird auch das meiste deutsche Erdgas gefördert. Es trägt rund 93,6 Prozent zur heimischen Produktion bei.

Die deutsche Erdgasproduktion lag im vergangenen Jahr bei 6,8 Milliarden Kubikmetern. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 13,3 Prozent. Zahlreiche Lagerstätten sind inzwischen ausgefördert und nur wenige neue Projekte werden vorangetrieben. Der Anteil der deutschen Produktion am heimischen Verbrauch beispielsweise zum Heizen - mehr als 50 Prozente der Haushalte nutzen hierfür Erdgas - oder für die chemische Industrie beträgt nur noch 6,4 Prozent.

„Es ist davon auszugehen, dass sich die Situation absehbar nicht verändert, sofern keine wesentlichen Explorations- und Förderprojekte mehr vorangetrieben werden.

Deutschland wird auch in Zukunft auf importiertes Erdgas angewiesen sein“, sagt LBEG-Präsident Andreas Sikorski.

Ähnlich sieht es bei der Erdölförderung aus. Die Fördermenge hat im vergangenen Jahr um 6,8 Prozent auf 2,1 Millionen Tonnen abgenommen. Der Anteil der deutschen Produktion am heimischen Verbrauch beispielsweise als Benzin oder Bestandteil von Medikamenten, Chemikalien, Dünger, Kunststoffen und Farben beträgt nur noch 2,4 Prozent. Allein 1,1 Millionen Tonnen werden auf der einzigen deutschen Bohrinsel Mittelplate zusammen mit der Landstation Dieksand und damit in Schleswig-Holstein gefördert.

Der Jahresbericht beschäftigt sich in einem eigenen Kapitel mit der Entwicklung des Volumens der deutschen Untertagespeicher. In ihnen wird importiertes Erdöl und Erdgas gespeichert. Für die Nutzung von Erdgas sind die Speicher eine Voraussetzung. Das Volumen der 47 deutschen Untertage-Speicher für Erdgas beträgt aktuell 24,3 Milliarden Kubikmeter. Das entspricht etwa einem Viertel des jährlichen deutschen Erdgasverbrauchs.

Hintergrund Erlaubnisfeld

Zum Jahresbericht

Pressekontakt: Heinke Traeger, Tel.: 0511 643 2274, Björn Völlmar, Tel.: 0511 643 3086

E-Mail: presse@lbeg.niedersachsen.de, Internet: http://www.lbeg.niedersachsen.de


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