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Kernbohrung im Landkreis Göttingen: LBEG erkundet Erdmittelalter

15.11.2016


Wie sind die geologischen Schichten im Gebiet zwischen Göttingen und der südlichen Landesgrenze aufgebaut? Welche geowissenschaftlich wichtigen Informationen sind in den obersten Zehnermetern der Erdkruste enthalten, die für das Verständnis der Entwicklungsgeschichte dieses Gebietes und seiner Rohstoffe wichtig sind?

Um diese Fragen zu klären, lässt das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) als Staatlicher Geologischer Dienst von Niedersachsen vom 15. bis 25. November 2016 durch eine externe Bohrfirma eine geologische Kernbohrung südlich von Göttingen, nahe der Ortschaft Volkerode, abteufen.

Die geplante Kernbohrung wird voraussichtlich eine Tiefe von 50 Metern erreichen. Mit der Bohrung wird die aus Lockerablagerungen aufgebaute Schichtenfolge des Quartärs (Eiszeitalter und gegenwärtige nacheiszeitliche Warmzeit) sowie die darunter liegenden Festgesteine des Juras und Keupers (Erdmittelalter, mehr als 145 Millionen Jahre alt) erkundet. Aus diesen Gesteinen liefert die Kernbohrung feste, massive Bohrkerne, die von der Bohrstelle direkt in das Bohrkernlager des LBEG nach Grubenhagen transportiert werden. Dort werden sie aufgesägt, detailliert beschrieben, beprobt und im Labor analysiert. Nach Abschluss der Bohrarbeiten werden am offenen Bohrloch geophysikalische Messungen durchgeführt, um weitere wichtige Gesteinsdaten (z. B. Lagerungsdichte, Raumlage der Schichten, Porosität der Gesteine) zu ermitteln. Diese Messungen werden vom Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) durchgeführt, das ebenso wie das LBEG in Hannover angesiedelt ist.

Die Experten des LBEG untersuchen im Detail, wie die geologischen Schichten aufgebaut, zusammengesetzt und verbreitet sind. Dabei wird auch das genaue Alter der Schichten ermittelt. Die Ergebnisse der Kernbohrung und der anderen Geländearbeiten liefern darüber hinaus wertvolle Informationen zur Entstehungsgeschichte der Ablagerungen. Gesammelt werden geologische Grundlagendaten. Die Ergebnisse dienen der Klärung von geowissenschaftlichen Fragestellungen, der Erfüllung der Beratungsaufgaben des LBEG sowie generell dem Verständnis der Geologie von Niedersachsen. Die Bohrarbeiten stehen nicht in Verbindung mit den Themen Fracking, CO2-Speicherung und Endlagerung radioaktiver Abfälle.

Wie bei allen Bohrungen der geologischen Landesaufnahme werden auch die in diesem Gebiet erzielten Ergebnisse nach Abschluss der Arbeiten in die Bohrdatenbank Niedersachsen eingestellt. Sie sind anschließend über den NIBIS-Kartenserver auf der Internetseite des LBEG für jedermann einsehbar.

Zum Kartenserver:
http://nibis.lbeg.de/cardomap3/




Kontakt: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Tel.: 0511 643 3086
E-Mail: info@lbeg.niedersachsen.de

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