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Niedersachsen bei Erdwärme auf „Europa-League-Kurs“: Über 12.000 Geothermie-Anlagen installiert

17.02.2017


Das Wachstum der Geothermie in Niedersachsen setzt sich weiter ungebremst fort. Derzeit sind mehr als 12.000 Erdwärmeanlagen installiert. Damit ergibt sich eine seit Jahren gleichbleibende Zuwachsrate von etwa 830 Anlagen pro Jahr, so das Ergebnis einer aktuellen Erhebung des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG).

In 2016 wurden oberflächennahe Geothermie-Anlagen mit einer Gesamtleistung von circa 10 Megawatt (MW) installiert. Niedersachsen dürfte dadurch 2017 wieder auf einem der vorderen Plätze der deutschen „erdwärmeLiga“ des Bundesverbandes Geothermie landen. Im vergangenen Jahr belegte Niedersachsen hinter Spitzenreiter Sachsen und Serienmeister Bayern den sechsten Rang: http://www.erdwaermeliga.de/erdwaermeliga-bundesliga.html. Top-Regionen in Niedersachsen sind Hannover, Harburg und das Emsland.

Die durchschnittliche Anlagengröße in Niedersachsen beträgt 12,4 Kilowatt (kW). Dabei weisen private Anlagen zur Hausbeheizung eine durchschnittliche Leistung von knapp 9 kW auf. Gewerbliche Anlagen zur Beheizung bzw. Klimatisierung von Wohnquartieren, Industrie- oder Bürogebäuden und Anlagen für öffentlichen Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser und Pflegeheimen können hingegen Leistungen bis zu mehreren hundert Kilowatt erreichen. Ausgehend von der durchschnittlichen Anlagengröße beträgt die installierte Leistung von Erdwärmeanlagen in Niedersachsen insgesamt etwa 147 MW. Die in Niedersachsen installierten Erdwärmeanlagen stellen aktuell eine thermische Energie von etwa 295 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr bereit.

„Da für den Bau erdgekoppelter Wärmepumpenheizungen durch die derzeitige Energieeinsparverordnung (EnEV) und die Fördermittel des Marktanreizprogramms der Bundesregierung grundsätzlich günstige Rahmenbedingungen bestehen, ist in den kommenden Jahren mit einer Fortsetzung des Wachstums zu rechnen“, sagt Dr. Robert Schöner vom Zentrum für TiefenGeothermie / Oberflächennahe Geothermie (ZTG) im LBEG.

Bei der Nutzung von Erdwärme bis 400 Meter Tiefe spricht man von oberflächennaher Geothermie. Die Erdwärmeanlagen in Niedersachsen nutzen die im Untergrund gespeicherte Energie meist mit Hilfe von Erdwärmesonden, Erdwärmekollektoren oder Erdwärmebrunnensystemen. Dabei nehmen Erdwärmesondensysteme in Niedersachsen einen Marktanteil von über 80 % ein. Oberflächennahe Erdwärmesysteme benötigen eine Wärmepumpe, um die dem Untergrund entzogene Wärme auf ein höheres, zur Gebäudebeheizung nutzbares Temperaturniveau anzuheben.

Weitere Informationen zur Geothermie


Kontakt: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit: Tel.: 0511 643 3086
E-Mail: info@lbeg.niedersachsen.de

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