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Aktueller Bericht zu Erdöl und Erdgas in Deutschland: Erdgasreserven sinken um bis zu 14,6 Prozent – Heimische Förderung nimmt weiter ab

07.05.2015


Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) verzeichnet erneut einen Rückgang bei den heimischen Erdöl- und Erdgasreserven sowie bei der Förderung. Zu diesem Ergebnis kommt das LBEG in seinem aktuellen Bericht „Erdöl- und Erdgasreserven in der Bundesrepublik Deutschland am 1. Januar 2015“.

Die heimischen Rohgasreserven (Erklärung siehe unten) belaufen sich 2015 auf 88,5 Milliarden Kubikmeter und lagen damit um 15,1 Milliarden Kubikmeter unter denen des Vorjahres (- 14,6 %). Die Abnahme ist u. a. auf die zunehmende Erschöpfung der vorhandenen Lagerstätten zurückzuführen. Weiterhin sind in den vergangenen Jahren nennenswerte Neufunde ausgeblieben. Zudem können vorhandene Kapazitäten von den Unternehmen derzeit aufgrund der energie- und umweltpolitischen sowie öffentlichen Diskussion nicht ausgebaut werden.

Daher förderte die Erdgasindustrie 2014 in Deutschland nur noch 10,1 Milliarden Kubikmeter Rohgas. Das entspricht einem Förderrückgang von 5,8 %. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 produzierte Deutschland noch 10,7 Milliarden Kubikmeter, 2012 rund 11,7 Milliarden Kubikmeter und 2011 sogar noch etwa 12,9 Milliarden Kubikmeter Rohgas.

Im Ländervergleich liegt die zentrale Erdgas-Provinz Deutschlands in Niedersachsen. Hier lagern nach der aktuellen Statistik 99 % (+ 0,6 % gegenüber 2014) der Rohgasreserven. Insgesamt 94,2 % (- 0,7 %) des geförderten Rohgases haben die Unternehmen 2014 hier produziert.

Beim Erdöl wurden 2014 in Deutschland insgesamt 2,4 Millionen Tonnen gefördert. Das ist ein Förderrückgang von rund 209.000 Tonnen bzw. - 7,9 % gegenüber 2013. Die erwarteten Erdölreserven in Deutschland betrugen am Stichtag (1. Januar 2015) 31,1 Millionen Tonnen und liegen damit um 387.000 Tonnen unter dem Ergebnis des Vorjahres (- 1,2 %).

Nach wie vor lagern die meisten sicheren und wahrscheinlichen Erdölreserven im Norddeutschen Becken. Der Anteil Schleswig-Holsteins stieg dabei gegenüber dem Vorjahr um 2,2 % auf 40,8 %, während Niedersachsens Anteil um 1,3 % auf 31 % fiel. Die Reserven in Rheinland-Pfalz fielen ebenfalls um 0,9 % auf 26,5 %.

Wie im Jahr 2013 stammen auch im Jahr 2014 etwa 10 % des in Deutschland verbrauchten Erdgases aus heimischen Quellen. Die heimische Erdölförderung trug mit einem Anteil von 2,7 % (2014) zur Versorgung bei.


Hintergrund „Reserven“:

Bei Reserven handelt es sich um bekannte Lagerstätten (hier Erdöl und Erdgas), die unter den gegebenen wirtschaftlichen und technischen Bedingungen gewinnbar sind.

Das LBEG erfasst jährlich die Erdöl- und Erdgasreserven der Förderfelder in der Bundesrepublik Deutschland. Die Reserven werden auf der Grundlage internationaler Standards ermittelt und beruhen auf den Meldungen der in Deutschland operierenden Erdöl- und Erdgasunternehmen.

Hintergrund „Ressourcen“:
Bei Ressourcen handelt es sich um Erdöl- und Erdgaslagerstätten, die noch nicht erfasst oder wirtschaftlich und technisch förderbar sind.

Zum Reservenbericht:
http://www.lbeg.niedersachsen.de/master/C38215718_N38202300_L20_D0_I31802357.html




Dr. Thomas Schubert, Tel.: +49-(0)511-643-3470,
E-Mail: info@lbeg.niedersachsen.de
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