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Erdbeben bei Emstek vom 19.12.2014: LBEG und BGR veröffentlichen Untersuchungsergebnisse

28.05.2015


Ab sofort kann die vom Niedersächsischen Erdbebendienst (NED) im Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) gemeinsam erarbeitete Studie zum Erdbeben bei Emstek (Landkreis Cloppenburg) auf der Internetseite des LBEG eingesehen und heruntergeladen werden (Link siehe unten).

Als Fazit der Studie stufen Seismologen des LBEG und der BGR einen Zusammenhang zwischen dem Erdbeben und der Erdgasförderung als sehr wahrscheinlich ein.

Das Epizentrum des leichten Erdbebens liegt etwa zweieinhalb Kilometer östlich von Emstek im nördlichen Bereich der Erdgaslagerstätte Goldenstedt / Visbek. Die Stärke des Erdbebens weist eine Lokalmagnitude (ML) von 3,1 auf.

Die Auswertung des Erdbebens erfolgte auf Basis seismischer Aufzeichnungen von Mess­stationen von Bund, Ländern, Universitäten und Industrie sowie auf Grundlage von Beobachtungen durch die Bevölkerung (Makroseismik).

Die Erschütterungswirkungen sind in 17 von der Bevölkerung ausgefüllten Fragebögen aus dem Raum Emstek / Cappeln / Visbek dokumentiert. Die Erschütterungen werden als leicht bis mäßig stark beschrieben.

Die Tiefenlage des Erdbebens befindet sich mit 5,1 Kilometern im Bereich des Erdgas-Förderhorizontes. Das Erdbeben ist unter anderem daher sehr wahrscheinlich auf die Erdgasförderung im Feld Goldenstedt / Visbek zurückzuführen. Erdgasförderung führt zu Druckabsenkungen in und zu Druckunterschieden in den Randbereichen der Lagerstätte. Dadurch bauen sich Spannungen auf, die sich in einem seismischen Ereignis wieder abbauen können.

Das Erdbeben wurde nicht durch eine Fracking-Maßnahme hervorgerufen. Fracking-Maßnahmen haben in Niedersachsen seit Juli 2011 nicht mehr stattgefunden. Auch die Versenkung von Lagerstättenwasser scheidet als Ursache für das Erdbeben aus, da in dem Erdgasfeld keine Maßnahmen durchgeführt wurden.

Die Ergebnisse der Studie werden der örtlichen Bevölkerung

am Dienstag, 21.07.2015, um 18 Uhr

im Rathaus

Am Markt 1

49685 Emstek

von Experten des LBEG und der BGR erläutert. Zu der öffentlichen Informationsveranstaltung sind Medienvertreter herzlich eingeladen.

Link zur Studie



Dr. Thomas Schubert, Tel.: +49-(0)511-643-3470,
E-Mail: info@lbeg.niedersachsen.de
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