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Grundwasserschonende Landbewirtschaftung

1. Bodenkundliche Studien

Intensive Landbewirtschaftung hat in einigen Bereichen zur Beeinträchtigung der Grundwasserqualität, insbesondere durch den Eintrag von Nitrat, geführt. Um hier Abhilfe zu schaffen, wird im Rahmen freiwilliger Vereinbarungen eine landwirtschaftliche Zusatzberatung in den besonders betroffenen Gebieten durchgeführt (Niedersächsisches Kooperationsmodell). Etwaige Bewirtschaftungseinschränkungen werden aus der Wasserentnahmegebühr entschädigt.

Besonders auswaschungsgefährdete Bereiche können aufgrund bodenkundlicher Vorstudien (pdf, 257KB) ermittelt werden. Ziel ist es, eine unter den standörtlichen Gegebenheiten speziell dem Grundwasserschutz angepasste Bewirtschaftung zu erreichen, um die Stoffausträge aus dem Boden in das Grundwasser zu minimieren und die Nitratgehalte des Grundwassers zu reduzieren. Dafür sind diese Basisinformationen in hoher Auflösung notwendig, die durch das LBEG kostengünstig in Form von bodenkundlichen Vorstudien bereitgestellt werden. Als Ergebnis dieser Vorstudien liegt eine Karte des Wassereinzugsgebietes (pdf, 852 KB) vor, auf der Böden unterschiedlicher Nitratauswaschungsgefährdung räumlich abgegrenzt sind. Die Informationsgrundlagen sind in Arbeitshefte Boden, Heft 2003/1, beschrieben.

2. Erfolgskontrolle

Um den Erfolg von Maßnahmen zu kontrollieren, wird im Rahmen der Zusatzberatung eine Überprüfung der Rest-N-Gehalte im Boden (Nmin) durchgeführt (Erfolgskontrolle). Hierbei ist der Probenahmezeitpunkt von herausragender Bedeutung. Er hängt im Wesentlichen vom Standort und der Niederschlagsverteilung ab. Studien zur Aussagefähigkeit der Erfolgskontrolle zeigten, dass es durch nicht repräsentative und unzeitgerechte Probenahme zu erheblichen Fehleinschätzungen und entsprechend zu falsch eingesetzten Ausgleichszahlungen gekommen ist.

Aus dieser Problematik heraus wurde am NLfB (jetzt LBEG) eine Methode entwickelt, um die Erfolgskontrolle zu optimieren. Ausgehend von einem immer dichter werdenden Netz von repräsentativen Standorten in Niedersachsen werden standortangepasste optimale Beprobungstermine an die Zusatzberater weitergegeben. An den Standorten wurden die notwendigen Bodenkennwerte ermittelt. Mit einem Startwassergehalt und Wetterdaten wird mit Hilfe eines Wasserhaushaltsmodells der tägliche Bodenwasserhaushalt berechnet. Hieraus werden Prognosen zum Eintritt von Sickerwasser (Nitratverlagerung) und zum Probenahmetermin gegeben.

Grundwasserschonende Gülleausbringung mit Schleppschlauchtechnik

Grundwasserschonende Gülleausbringung mit Schleppschlauchtechnik

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Dr. Jan Bug

Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie
Stilleweg 2
30655 Hannover
Tel: +49-(0)511-643-3876

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