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Salzlagerstätten

Der Untergrund Niedersachsens ist reich an Salzvorkommen. Insbesondere die primär bereits sehr mächtigen Salzgesteinsformationen des Zechstein haben nach einer lager­stättenbildenden Akkumulation in großen Salzstrukturen (Salzkissen, Salzstöcke und Salzmauern) eine erhebliche wirtschaftliche Bedeutung.

Kali-, Magnesium- und Steinsalzbergbau

Das Steinsalz (Natriumchlorid) ist weit verbreitet und hat auch mengenmäßig den weitaus überwiegenden Anteil am Aufbau der Salzlagerstätten. Der als Grundstoff für die Kaliindustrie wirtschaftlich sehr wichtige Sylvin (Kaliumchlorid) und der bei entsprechender Lagerstättenausbildung damit vergesellschaftete Kieserit (Magnesiumsulfat) sind dagegen nur regional bauwürdig. Die im internationalen Vergleich besonders magnesiumsulfatreichen Kalisalzlagerstätten begünstigen die führende Stellung der deutschen Kaliindustrie am Weltmarkt für Spezialdünger.

Bei Helmstedt und Wunstorf wird in zwei Salzbergwerken aktiver Salzbergbau betrieben. Die geförderten Mengen bewegen sich in der Größenordnung von etwa 0,5 Mio. t Steinsalz und ca. 3 Mio. t Kali- und Magnesiumsalz pro Jahr. Das Steinsalz wird vorwiegend als Streusalz und für die Lebensmittelherstellung verwendet. Die Kali- und Magnesiumsalze werden in der Düngemittelindustrie verarbeitet.

Speicherkavernen

Kavernen sind unterirdische, künstlich angelegte Hohlräume und werden durch Aussolung in Salzstrukturen erzeugt. Da Salzgestein für Flüssigkeiten und Gase technisch undurchlässig ist, eignet es sich besonders zur Anlage von Speichern für flüssige und gasförmige Kohlenwasserstoffe. Dazu gehören u.a. Rohöl, Heizöl, Mineralöle und Benzin sowie Gas (meist Erdgas). Zwischenprodukte der chemischen Industrie wie Ethylen und Propylen werden ebenfalls in Kavernen gespeichert.

Kavernen werden auch zur Druckluftspeicherung genutzt. Dabei wird Luft verdichtet und in der Kaverne gespeichert. Bei Bedarf (zu Spitzenlastzeiten) wird diese zur Stromerzeugung eingesetzt. Der Prozess der Druckluftspeicherung ist auch unter Verwendung regenerativer Energiequellen (z.B. Windkraft) möglich.

Detaillierte Informationen zu Standorten, Betreibern und Speichervolumen von Kavernen sind dem jährlich erscheinenden Bericht „Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland“ zu entnehmen.

Solegewinnung im Tiefsolverfahren

Die Industriesolegewinnung mittels Tiefbohrungen konzentriert sich im Wesentlichen auf einen im Unterelberaum gelegenen Gewinnungsbetrieb. Die jährlichen Fördermengen bewegen sich im Bereich von 17 Mio. Kubikmeter Sole mit einem Anteil von rund 5 Mio. t Natriumchlorid. Die Sole wird vorwiegend in der chemischen Industrie für die Herstellung von Kunststoffen eingesetzt.

Darüber hinaus erfolgt Solegewinnung in zwei Betrieben in Göttingen und Sülbeck.

Untertagedeponien

Salzgesteine sind auch als mögliche Wirtsgesteine für die Endlagerung radioaktiver Abfälle in der Diskussion.

Tätigkeiten des LBEG

  • Geowissenschaftliche Stellungnahmen zu Fragen der Sicherheit von aktiven und stillzulegenden bzw. stillliegenden Salzbergwerken.
  • Prüfung von geologischen Fragestellungen im Rahmen von bergbehördlichen Zulassungsverfahren zur Errichtung von Speicher- und Solegewinnungskavernen.
  • Stellungnahmen für Ministerien im Rahmen von atomrechtlichen Verfahren zur Errichtung von untertägigen Deponien für radioaktive Abfallstoffe.
  • Beratung von Behörden, Ministerien und Industrie sowie Stellungnahmen im Rahmen von Planfeststellungsverfahren zur Errichtung von untertägigen Deponien.

Salzstrukturen Niedersachsen  

Salzlagerstätten in Niedersachsen

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Dipl.-Geologe Michael Hofmann

Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie
Stilleweg 2
30655 Hannover
Tel: +49-(0)511-643-2849

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