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Erneut Leitungsschaden im Erdölfeld Scheerhorn: LBEG ordnet komplette Prüfung der Leitung an

28.07.2014


An einer mit Brauchwasser (Brunnenwasser) gespülten Lagerstättenwasserleitung der GDF SUEZ E&P Deutschland GmbH im Erdölfeld Scheerhorn (Gemeinde Hoogsteede, Landkreis Grafschaft Bentheim) ist am Freitag-Nachmittag (25.07.2014) eine Leckage (Riss) aufgetreten. Der Betreiber informierte umgehend das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG). Das LBEG hat als zuständige Aufsichtsbehörde sofort die Ermittlungen zur Schadensursache aufgenommen und die Untere Wasserbehörde des Landkreises Grafschaft Bentheim, die Gemeinde Hoogsteede sowie den Wasser- und Abwasser-Zweckverband Neuenhaus einbezogen.

Die Leitung wurde umgehend außer Betrieb genommen. Nach ersten Schätzungen sind durch die Leckage etwa zwei Kubikmeter (2000 Liter) Brauchwasser und 0,1 Kubikmeter (100 Liter) Erdöl ausgetreten. Das Erdöl entstammt dem Lagerstättenwasser (siehe Definition unten) und war noch in der Leitung enthalten. Die Flüssigkeit (Brauchwasser und Erdöl) hat sich auf eine Fläche von circa 40m² innerhalb eines Kartoffelackers in Ufernähe einer Vorflut verteilt. Ein Teil der Flüssigkeit ist in die stehende Vorflut gelangt. Das Unternehmen hatte direkt nach der Schadensfeststellung Sofortmaßnahmen eingeleitet. Die Leitung wurde abgesperrt und druckentlastet sowie der verunreinigte Boden abgetragen. Das Erdöl wurde aus der Vorflut abgesaugt.

Derzeit wird von einem unabhängigen Gutachter noch das genaue Schadensausmaß ermittelt. Er nimmt weitere Boden- und Wasserproben im Umkreis der Schadensstelle. Die Durchführung der Sanierungsmaßnahmen wird im Rahmen der Bergaufsicht vom LBEG kontrolliert. Das Unternehmen muss dem LBEG zeitnah ein Wiederinbetriebnahme-Konzept für die Leitung vorlegen. Bestandteil dieses Konzeptes sind u.a. die komplette Prüfung der Leitung und der Austausch des defekten Leitungsabschnittes.

Bereits am 21.07.2014 kam es im Erdölfeld Scheerhorn zu einem Schaden an einer Lagerstättenwasserleitung der GDF SUEZ E&P Deutschland GmbH (siehe Pressemitteilung des LBEG vom 21.07.2014). Damals sind fünf Kubikmeter (5000 Liter) Lagerstättenwasser auf eine Wiese von circa 20 Quadratmetern (4 x 5 Meter) ausgetreten.

Ursache der beiden Schadensereignisse war jeweils ein Riss in der Leitung. Die Leckagen stehen nicht in Zusammenhang mit Diffusions- und Permeationsvorgängen. Bei den Leitungen handelt es sich nicht um Polyethylen-Leitungen (PE-Leitungen). Die beiden aktuell betroffenen Leitungen bestehen aus Polyverix, einem glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK).

Hintergrund Lagerstättenwasser:

Lagerstättenwasser ist ein natürlicher Bestandteil in Erdöllagerstätten. Bei der Erdölgewinnung wird das Lagerstättenwasser als Flüssigkeit mit gefördert. Nach der Aufbereitung besteht es wie in dieser Leitung aus Wasser, gelösten Salzen und minimalen Resten an Kohlenwasserstoffen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ’s) zum Lagerstättenwasser


Pressesprecher:


Andreas Beuge, Tel.: +49-(0)511-643-2679, Mobil: +49-(0)170-8569662,
E-Mail: Andreas.Beuge@lbeg.niedersachsen.de
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