Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Niedersachsen klar Logo

Erdbeben bei Emstek vom 19.12.2014: Seismologen stellen Untersuchungsergebnisse vor

09.07.2015


Seismologen des Niedersächsischen Erdbebendienstes (NED) im Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) stellen am Dienstag, den 21.07.2015 die Untersuchungsergebnisse zum Erdbeben bei Emstek (Landkreis Cloppenburg) vor.

Zu der öffentlichen Informationsveranstaltung von LBEG, BGR und der Gemeinde Emstek

am Dienstag, 21.07.2015, um 18 Uhr
im Rathaus
Am Markt 1

49685 Emstek

sind Medienvertreter herzlich eingeladen.

Das Erdbeben mit der Lokalmagnitude (ML) 3,1 ereignete sich am 19.12.2014 etwa zweieinhalb Kilometer östlich von Emstek im nördlichen Bereich der Erdgaslagerstätte Goldenstedt / Visbek. Die Seismologen des LBEG und der BGR stufen einen Zusammenhang zwischen dem Erdbeben und der Erdgasförderung als sehr wahrscheinlich ein.

Die Auswertung des Erdbebens erfolgte auf Basis seismischer Aufzeichnungen von Mess­stationen von Bund, Ländern, Universitäten und Industrie sowie auf Grundlage von Beobachtungen durch die Bevölkerung (Makroseismik).

Die Erschütterungswirkungen sind in 17 von der Bevölkerung ausgefüllten Fragebögen aus dem Raum Emstek / Cappeln / Visbek dokumentiert. Die Erschütterungen werden als leicht bis mäßig stark beschrieben.

Die Tiefenlage des Erdbebens befindet sich mit 5,1 Kilometern im Bereich des Erdgas-Förderhorizontes. Das Erdbeben ist u. a. daher sehr wahrscheinlich auf die Erdgasförderung im Feld Goldenstedt / Visbek zurückzuführen. Erdgasförderung führt zu Druckabsenkungen in und zu Druckunterschieden in den Randbereichen der Lagerstätte. Dadurch bauen sich Spannungen auf, die sich in einem seismischen Ereignis wieder abbauen können.

Das Erdbeben wurde nicht durch eine Fracking-Maßnahme hervorgerufen. Fracking-Maßnahmen haben in Niedersachsen seit Juli 2011 nicht mehr stattgefunden. Auch die Versenkung von Lagerstättenwasser scheidet als Ursache für das Erdbeben aus, da in dem Erdgasfeld keine Maßnahmen durchgeführt wurden.


Die Studie zum Erdbeben kann seit Ende Mai auf der Internetseite des LBEG eingesehen und heruntergeladen werden.

Zur LBEG-Pressemitteilung vom 19.12.2014

Fachliche Ansprechpartnerin LBEG / NED:
Monika Bischoff, Tel.: 0511 643 3065, E-Mail: Monika.Bischoff@lbeg.niedersachsen.de

Fachlicher Ansprechpartner BGR:
Nicolai Gestermann, Tel.: 0511 643 3156, E-Mail: Nicolai.Gestermann@bgr.de



Dr. Thomas Schubert, Tel.: +49-(0)511-643-3470,
E-Mail: info@lbeg.niedersachsen.de
zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln