Abdeckung der Halde Niedersachsen in Wathlingen, Landkreis Celle zugelassen
Die K+S Baustoffrecycling GmbH hat die Abdeckung der Halde „Niedersachsen“ in Wathlingen, Landkreis Celle, beantragt. Am 20.02.2023 hat das LBEG das Vorhaben zugelassen.
Die Antragsunterlagen, die 1. Planänderung, die Zulassung des vorzeitigen Beginns für die Recyclinganlage sowie die Zulassung vom 20.02.2023 sind vollständig online abrufbar. Siehe auch Allgemein verständliche Zusammenfassung.
Projekt:
Abdeckung der Kalirückstandshalde „Niedersachsen“ in 29339 Wathlingen
Vorhabenträger:
K+S AG, vertreten durch die K+S Entsorgung GmbH, vertreten durch die K+S Baustoffrecycling GmbH, Glückauf Straße 50, 31319 Sehnde
Antragsgrundlage:
§ 52 Abs. 2c Bundesberggesetz (BBergG) in Verbindung mit § 1 Nr. 1 aa) der Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben (UVP-V Bergbau) Für die Genehmigung des Vorhabens ist ein bergrechtliches Planfeststellungsverfahren mit Umweltverträglichkeitsprüfung und Öffentlichkeitsbeteiligung durchzuführen.
Verlauf des Genehmigungsverfahrens:
09.09.2015 |
Antragskonferenz (Scoping) |
12.12.2017 |
Antragseingang |
16.01. - 15.02.2018 |
Auslegung der Antragsunterlagen (Flotwedel, Uetze, Wathlingen) |
23.01. - 22.02.2018 |
Auslegung der Antragsunterlagen (Burgdorf) |
15.03.2018 |
Ende der Einwendungsfrist (Flotwedel, Uetze, Wathlingen) |
22.03.2018 |
Ende der Einwendungsfrist (Burgdorf) |
07.01. - 09.01.2019 |
Erörterungstermin: Träger öffentlicher Belange und Naturschutzvereinigungen, 1. Teil |
10.01. - 11.01.2019 |
Erörterungstermin: Einwendende und Betroffene |
07.02.2019 |
Erörterungstermin: Träger öffentlicher Belange und Naturschutzvereinigungen, 2. Teil |
23.04.2018 |
Antrag auf Zulassung des vorzeitigen Beginns sowie auf Anordnung der sofortigen Vollziehbarkeit für - den Bau des Recyclingplatzes und für - die Gewässerbenutzung im Rahmen der Baugrubenwasserhaltung des Regenrückhaltebeckens |
07.05.2019 |
Eingang der 1. Planänderung |
06.06.2019 | Zulassung des vorzeitigen Beginns und Anordnung der sofortigen Vollziehbarkeit für - den Bau des Recyclingplatzes und für - die Gewässerbenutzung im Rahmen der Baugrubenwasserhaltung des Regenrückhaltebeckens |
2021/2022 | Mediation unter Beteiligung des Landkreises Celle, der anliegenden Kommunen und des BUND |
20.02.2023 | Zulassung des Vorhabens |
Vorhabensbeschreibung:
Im Kaliwerk Niedersachsen in Wathlingen wurde Kalisalz gewonnen und verarbeitet. Die salzhaltigen Produktionsrückstände wurden überwiegend wieder in die untertägigen Hohlräume verbracht, überschüssiges Material wurde auf die Rückstandshalde Niedersachsen aufgeschüttet.
1997 wurde das Werk stillgelegt und die übertägigen Fabrikgebäude anschließend rückgebaut. Seit 2007 wird das Bergwerk planmäßig geflutet.
Niederschläge, die auf die Rückstandshalde fallen, führen zu einer Lösung der im Haldenmaterial enthaltenen Salze. Das aufgesalzene Niederschlagswasser fließt gegenwärtig überwiegend oberflächlich von der Halde ab. Es wird von einem die Halde ringförmig umschließenden Haldenrandgraben gefasst und dem untertägigen Grubengebäude zugeführt. Ein gewisser Eintrag von salzhaltigem Niederschlagswasser in den umgebenden Boden und das Grundwasser lässt sich dennoch nicht ausschließen.
Die K+S Baustoffrecycling GmbH plant deshalb, die Rückstandshalde mit geeignetem Boden- und Bauschuttmaterial abzudecken und anschließend zu begrünen. Damit soll die Neubildung von salzhaltigen Wässern signifikant reduziert und eine nachhaltige und dauerhafte Verbesserung der Umweltsituation an der Rückstandshalde erreicht werden.
Nach Fertigstellung der Haldenabdeckung und einer Nachlaufphase von etwa 10 Jahren, spätestens jedoch mit Abschluss der Flutung des Grubengebäudes, soll das dann noch als Oberflächenabfluss und Drainageaustritt anfallende Wasser in die Fuhse eingeleitet werden.
Das Vorhaben umfasst im Wesentlichen:
• die Abdeckung und die Begrünung der Rückstandshalde „Niedersachsen“, die derzeit rund 11,5 Millionen Kubikmeter umfasst, eine Masse von rund 22,4 Millionen Tonnen hat und auf einer von einem Haldenrandgraben umgebenen Fläche von 25,1 Hektar liegt,
• die Errichtung und den Betrieb einer Bauschuttrecyclinganlage (Recyclinganlage),
• die Annahme und Verwertung von Bauschutt und Bodenmaterialien (eingestuft ≤ W 2 oder Z 2, also „nicht gefährlich“) in einer Größenordnung von ca. 600.000 Tonnen pro Jahr,
• die Errichtung und den Betrieb einer Löseanlage sowie
• die Umsetzung von naturschutzfachlichen Vermeidungs-, Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen.
Der Betrieb soll ausschließlich werktags während der Tagzeit zwischen 07:00 und 20:00 Uhr stattfinden, in der Regel jedoch nur montags bis freitags zwischen 07:00 und 15:30 Uhr. Täglich wird mit 200 Fahrten pro Tag für die Anlieferung des Abdeckmaterials sowie 100 Fahrten von Beschäftigten, Handwerkern u.a. gerechnet.
Artikel-Informationen
erstellt am:
01.01.2018
zuletzt aktualisiert am:
27.02.2023