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Bodenwissen

Boden braucht Zeit - Wie entsteht Boden?

Bis aus Gestein Boden wird, vergehen viele Jahrtausende. Durch den Einfluss von Wetter und Klima zersetzt sich das Gestein. Physikalische Kräfte (z. B. Frostsprengung) zerkleinern das Gestein und ermöglichen, dass Feuchtigkeit eindringt und damit chemische Verwitterungsprozesse auslösen kann. Diese greifen Mineralien an, lösen und verändern sie. Es werden (Nähr)stoffe freigesetzt, und neue Mineralien wie Eisenoxid oder Ton entstehen.

Auf dem Verwitterungsmaterial siedeln sich Moose, Flechten und andere Pflanzen an. Bakterien wandeln abgestorbenes pflanzliches Material (wie Wurzeln oder Blattstreu) zu Humus um und Bodentiere sorgen dann dafür, dass alles gut vermischt wird. Den Querschnitt durch einen Boden von oben nach unten nennt man Profil; die unterschiedlich gefärbten Schichten im Boden, die sich im Laufe der Bodenentwicklung herausbilden, werden Horizonte genannt.


Bodenhorizonte

Die Bodenkunde bedient sich - wie die Botanik, die Medizin oder die Verfahrenstechnik - einheitlicher Bezeichnungen, um Böden unterscheiden zu können. Ein Bodenprofil ist nicht nur eine braune Wand, häufig ist eine auffällige Horizontierung zu erkennen. Diese entsteht durch die im Boden ablaufenden physikalischen, chemischen und biologischen Verwitterungsprozesse, die die aktuellen Bodeneigenschaften prägen. Generell werden die verschiedenen Horizonte mit Großbuchstaben gekennzeichnet. Die im Boden ablaufenden Prozesse werden hierbei durch nachgestellte Kleinbuchstaben symbolisiert.

Eine bestimmte Abfolge von Horizontsymbolen bestimmt den Bodentyp.



Plaggenesch   Bildrechte: Copyright, NYTECH Corp, 03

Bodentypen

Ein Bodentyp ist die Bezeichnung für eine typische Ausprägung eines Bodens. Die Horizonte eines Bodens lassen sich im Profil durch Unterschiede in der Farbe, der Körnung und der Feuchtigkeit erkennen. Diese Eigenschaften des Bodens bilden die Bodenmerkmale. Die Kennzeichnung der Bodenmerkmale mit einer einheitlichen Bezeichnung sind die Horizontsymbole. Das Profil auf der Mittelseite ist durch zwei bodenbildende Prozesse geprägt worden:

1. Die Auswaschung von Humus und Eisen im Oberboden ausgelöst durch sehr niedrige pH-Werte und gleichzeitig die Einlagerung dieser Stoffe in tieferen Horizonten. Dadurch entstehen helle Bereiche (Auswaschung) im oberen Bereich und schwarze und rostrote Bereiche (Einwaschung) im unteren Bereich;

2. Der reduzierende Einfluss von Stauwasser durch eine dichtgelagerte (stauende) Bodenschicht im tiefen Untergrund. Dadurch entstehen rostfleckige Schichten im Profil. Der stauende Bereich (Staukörper) ist meist bläulich.

Dieser Boden wird als Pseudogley-Podsol bezeichnet. Der Podsol ist ein an Nährstoffen verarmter Boden (Auswaschung!) aus sandigem Substrat. Der Pseudogley hat als Merkmal, eine sehr dichtgelagerten Bodenschicht auf der sich das Sickerwasser staut.


Pseudogley-Podsol  

Zu diesem Thema können Sie einen Film (wmv, 10 MB) des LBEG sehen.

Regenwurm  

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Nicole Engel

Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie
Stilleweg 2
30655 Hannover
Tel: +49-(0)511-643-3597

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