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Nutzbare Informationsquellen für die Kartierung

Bodenschätzung
Von den bislang genutzten Quellen entspricht die Bodenschätzung, deren Daten auf einer 50 m – Rasterkartierung beruhen, am ehesten den Anforderungen für die teilflächenspezifische Bewirtschaftung, insbesondere wenn die Angaben der bestimmenden Grablöcher ausgewertet werden. Die Übersetzungen der bestimmenden Grablöcher müssen aber kritisch überprüft werden, da Fehler bei späteren Auswertungen zu erheblichen Abweichungen führen können. Aufgrund der Vorgaben des Bodenschätzungsgesetzes, nach dem sich die Grenzen an Flur- und Eigentumsgrenzen orientieren sollen, gibt die Flächenabgrenzung häufig jedoch nicht die natürlichen Gegebenheiten wieder. Sie bedarf einer fachlichen Überprüfung und Anpassung.

Luftbilder
Die Qualität der Luftbilder ist vom Zeitpunkt der Befliegung abhängig. Optimale Verhältnisse sind zum einen gegeben, wenn die Schläge ohne Bewuchs sind und sich nach einer Abtrocknungsphase Feuchteunterschiede abzeichnen, zum anderen auf bestellten Äckern, wenn sich beim Auflaufen des Getreides oder in der Zeit der Abreife Bodenunterschiede indirekt über den Entwicklungszustand der Pflanze bemerkbar machen. Die Luftbilder werden mit den Auswertungsergebnissen der anderen Unterlagen abgeglichen. Es zeigte sich, dass häufig Muster und Strukturen aus anderen Datenquellen auch im Luftbild zu erkennen sind und mit dem Luftbild eine exakte Grenzziehung vorgenommen werden kann.

Vergleich vin Luftbild und Ertragskarte  
Vergleich von Luftbild und Ertragskarte

Ernteertragsdaten
Ernteertragsdaten sind Messwerte, die während des Druschvorganges auf dem Mähdrescher erhoben werden und Auskunft geben über die aktuell geerntete Getreidemenge. Durch die GPS-Steuerung kann punktgenau der Ertrag ermittelt werden und Rückschlüsse auf die Ertragsfähigkeit des jeweiligen Standortes gezogen werden. Obwohl zahlreiche Faktoren (Boden, Vorfrucht, Fruchtart, alle Bewirtschaftungsmaßnahmen, Wasserhaushalt, Mikroklima u. a.) den Ertrag beeinflussen, können Zusammenhänge mit der Bodenentwicklung erkannt werden. Aber es spielen auch zahlreiche nicht bodenkundliche Faktoren eine Rolle wie z.B. Waldschatten, Nutzungsgeschichte, Saatgutwechsel, Düngung, Pflanzenschutz, Vorgewende und andere technische Faktoren, die derzeit noch nicht in Gänze für die bodenkundliche Interpretation erschlossen sind. Eine richtige Interpretation der Ernteertragsdaten ist nur bei sehr genauer Betriebskenntnis möglich, die eine intensive Kommunikation zwischen Betrieb und Bodenkartierer erfordert. Die bodenkundliche Interpretation dieser Daten steht deshalb noch am Anfang.

Mähdrescher mit EDV-Equipment  

Mähdrescher mit EDV-Equipment

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Dr. Jan Bug

Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie
Stilleweg 2
30655 Hannover
Tel: +49-(0)511-643-3876

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