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Erosionsgefährdung durch Wasser

Eine wichtige Voraussetzung zur Lenkung von Vorsorge- und Schutzmaßnahmen gegen Bodenerosion ist die Ausweisung erosionsgefährdeter Gebiete in Niedersachsen.

Auf Grundlage der Allgemeinen Bodenabtragsgleichung (ABAG) hat das LBEG Auswertungskarten der potenziellen Erosionsgefährdung nach bodenkundlichen, morphologischen und klimatologischen Kriterien (HENNINGS, 2000) erstellt.

Die Karte der potenziellen Erosionsgefährdung, ermittelt aus Daten der Bodenschätzung im Maßstab 1:5.000 sowie der Bodenübersichtskarte im Maßstab 1:50.000, Niederschlagsdaten des Deutschen Wetterdienstes und der Hangneigung (unter Annahme einer Hanglänge von 100 bzw. 50 m und Schwarzbrache), liegt landesweit als Rasterkarte mit einer Rasterweite von 12,5 m vor.

Einzelfaktoren der ABAG zur Ermittlung der potenziellen Erosionsgefährdung (gem. DIN 19708):

K-Faktor (Bodenerodierbarkeitsfaktor)
Der K-Faktor wird aus der Bodenart, dem Humusgehalt und dem Skelettanteil des obersten Mineralbodenhorizonts der bestimmenden Grablöcher der amtlichen Bodenschätzung abgeleitet. Liegen keine Daten aus der Bodenschätzung vor, werden die Daten aus der Bodenübersichtskarte im Maßstab 1:50.000 herangezogen.

S-Faktor (Hangneigungsfaktor)
Die Hangneigung wird auf der Grundlage des digitalen Höhenmodells (DGM5) der Landesvermessung und Geobasisinformation Niedersachsen mit einer Rasterweite von 12,5 m bestimmt. Aufgrund der Verwendung des DGM5, liegt auch die Rasterkarte der potenziellen Erosionsgefährdung in einer Rasterweite von 12,5 m vor. Für die Hanglänge wird pauschal eine Länge von ca. 100 m angenommen, die durch den Hanglängenfaktor 2 abgebildet wird. Ab einer Feldblockgröße von < 0,5 ha wird die Hanglänge auf 50 m reduziert (Hanglängenfaktor 1).

R-Faktor (Regenerosivitätsfaktor)
Der Regenerosivitätsfaktor wird aus den langjährigen, mittleren Niederschlägen, beruhend auf dem Datenbestand des Deutschen Wetterdienstes, abgeleitet.

Durch Multiplikation von K-, S- und R-Faktor (K*S*R*2) entsteht die Karte der potenziellen Erosionsgefährdung durch Wasser im 12,5 m Raster. Abgebildet werden die Erosionsgefährdungsstufen nach DIN 19708.

Weitere Informationen finden Sie im NIBIS® KARTENSERVER unter Einstufung am Basisraster:„Potenzielle Wassererosion“ und auf der LBEG-Homepage unter „Potenzielle Erosionsgefährdung durch Wasser (nur für Ackerflächen)“.


Auf Basis dieser Berechnung werden ca. 165.000 ha landwirtschaftlicher Fläche in Niedersachsen als potenziell sehr hoch wassererosionsgefährdet ausgewiesen.(Einstufung gem. DIN 19708)


Erosionsgefährdung
landwirtschaftliche Fläche
Bezeichnung DIN Enat-Stufe
ha
keine
0 1.597.290
sehr gering
1 601.158
gering 2 179.611
mittel 3 73.312
hoch 4 122.954
sehr hoch
5.1 98.132
sehr hoch
5.2 66.842
Stand Januar 2015

Potenzielle Wassererosionsgefährdung der landwirtschaftlichen Fläche in Niedersachsen (Klassen nach HENNINGS, 2000)


Wird in die Berechnung zusätzlich die Bodenbedeckung (gemeindespezifischer Fruchtfolgefaktor) sowie die Gründigkeit des Bodens einbezogen, entsteht die Karte der Gefährdung der Bodenfruchtbarkeit. Die gefährdete Ackerfläche reduziert sich dadurch auf ca. 90.000 ha. Diese Angaben zur Abschätzung der Erosionsgefährdung sind im Bodenqualitätszielkonzept Niedersachen - Teil 1: Bodenerosion und Bodenversiegelung veröffentlicht.
Potenzielle Wassererosionsgefährdung - ermittelt nach DIN 19708  

Potenzielle Wassererosionsgefährdung - ermittelt nach DIN 19708

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Dr. Knut Meyer

Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie
Stilleweg 2
30655 Hannover
Tel: +49-(0)511-643-3457

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