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Klimawirkungsstudie Niedersachsen


Die vorliegende „Klimawirkungsstudie Niedersachsen“ wird durch das Klimakompetenznetzwerk Niedersachsen durchgeführt, das sich aus Vertreterinnen und Vertretern des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz (MU), des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) sowie des Niedersächsischen Landesbetriebes für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) zusammensetzt.

Ziel des Projektes ist es, die Auswirkungen des Klimawandels in Niedersachsen für ausgewählte Handlungsfelder zu identifizieren. Im Rahmen der vorliegenden Studie kann erkannt werden, welche Regionen und Sektoren in Niedersachsen besonders vom Klimawandel betroffen sind und wo besonderer Anpassungsbedarf besteht. Durch eine Bewertung dieser Klimawirkungen können fachlich begründete „Wirkungs-Hotspots“ identifiziert werden.

Als Orientierungsrahmen für das Vorgehen dient der Leitfaden für Klimawirkungs- und Vulnerabilitätsanalysen des Umweltbundesamtes (Buth et al., 2017). Thematisch konzentriert sich die Studie auf die Handlungsfelder der Wasserwirtschaft und des Bodens. Dabei liegen die Schwerpunkte in den Themenbereichen Bodenfunktionen, Grundwasser sowie Oberflächengewässer (Fließgewässer).

Am LBEG werden in den Themenfeldern Boden und Grundwasser die Klimawirkungen Zusatzwasserbedarf, Verlagerungsrisiko für nicht sorbierbare Stoffe (Nitratauswaschungsgefährdung) und potenzielle Erosion durch Wasser sowie die Wasserverfügbarkeit aus Grundwasser bzw. Grundwasserneubildung bearbeitet. Am NLWKN findet die Untersuchung des Themenfeldes Oberflächengewässer mit den Klimawirkungen Durchfluss, Flusshochwasser (Scheitelabfluss und Häufigkeit, Sturzfluten, Niedrigwasserabfluss sowie Talsperrenbewirtschaftung) statt.

Die Analyse und Bewertung der Bedeutung der Klimawirkungen bzw. Änderungssignale erfolgt differenziert nach unterschiedlichen Zeiträumen, Jahreszeiten und Wandelszenarien. Als Zeiträume werden verschiedene 30-Jahres-Zeitscheiben ausgewählt: 1971-2000 als Referenzzeit, 2021-2050 als nahe Zukunft und 2071-2100 als ferne Zukunft. Die verwendeten Klimaprojektionen basieren auf dem „weiter-wie-bisher“-Szenario RCP8.5 des IPCC. Um die Bandbreite der möglichen zukünftigen Entwicklungen von Klimawirkungen basierend auf den verwendeten Modell-Ensembles zu verdeutlichen, werden neben den mittleren Tendenzen zusätzlich der Minimal- und Maximalwert der Analyseergebnisse von verschiedenen Kenngrößen betrachtet.

Die Ergebnisse der Analysen werden klassifiziert und mittels Karten für die betrachteten Zeitscheiben, Wandelszenarien und ggf. Jahreszeiten regional differenziert und im NIBIS® KARTENSERVER bzw. für das Themenfeld Oberflächengewässer im Umweltkartenserver des MU dargestellt. Zusätzlich wurden vom Klimakompetenznetzwerk Niedersachsen Faktenblätter entwickelt, welche die wichtigsten Ergebnisse der Klimawirkungsstudie kurz und verständlich zusammenfassen und hier heruntergeladen werden können.

Literatur:

Buth, M., Kahlenborn, W., Greiving, S., Fleischhauer, M., Zebisch, M., Schneiderbauer, S. & Schauser, I. (2017): Leitfaden für Klimawirkungs- und Vulnerabilitätsanalysen. - Umweltbundesamt (Hrsg.); Dessau.

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