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Geophysikalische Methoden

Als besonders hilfreich haben sich die geophysikalischen Methoden zur Messung der elektrischen Bodenleitfähigkeit erwiesen.

Die Karte der elektrischen Bodenleitfähigkeit gestattet, räumliche Veränderungen geologischer Strukturen zu erkennen. Schichtwechsel innerhalb des Messprofiles können jedoch nicht erfasst werden. Die bisher in einigen Gebieten durch das Institut für Agrartechnik Bornim durchgeführten Untersuchungen lassen folgende Nutzung dieser Messmethode erkennen:

  • Da unterstellt werden kann, dass innerhalb einer geschlossenen Teilfläche gleicher elektrischer Bodenleitfähigkeit das Bodenprofil sich nicht verändert hat, entsprechen die Bodenleitfähigkeits-Grenzen gleichzeitig Bodenartengrenzen. Die Erstellung einer Konzeptbodenkarte wird erleichtert.
  • Für ein bekanntes Bodenprofil lässt sich mittels der Signalanteilfunktion ein gewichteter mittlerer Tongehalt berechnen. Bei Unterstellung definierter Messbedingungen ist auch die elektrische Bodenleitfähigkeit für ein solches Profil eine Konstante.
  • Eine Karte der elektrischen Bodenleitfähigkeit erlaubt sehr genau, die Unterschiedlichkeit (Heterogenität) des Bodeninventars eines Betriebes zu bewerten. Auf dieser Grundlage lassen sich Entscheidungen, ob überhaupt und in welchem Umfang sich ein Einstieg in teilflächenspezifische Verfahren lohnt, qualifiziert abschätzen.
Luftbild,farbbearbeitet, überlagert mit EM38-Messpunkten.  
Luftbild (farbbearbeitet), überlagert mit EM38-Messpunkten

Die Verteilung der elektrischen Bodenleitfähigkeit innerhalb eines Schlages reflektiert häufig Erfahrungen des Landwirts hinsichtlich des Wechsels unterschiedlicher Ertragszonen. Durch die Nutzung der erfassten Grenzen der Teilflächen ist eine erste grobe teilflächenspezifische Bewirtschaftung der Fläche möglich.

Für die Bestimmung der elektrischen Bodenleitfähigkeit gibt es zwei Methoden:

  • ein induktives Verfahren, bei dem durch induzierte Ströme die scheinbare elektrische Leitfähigkeit bestimmt wird,
  • ein geoelektrisches Verfahren, bei dem der Strom direkt über Elektroden in den Boden eingeleitet und die Leitfähigkeit gemessen wird.

Das erstere Verfahren arbeitet berührungslos. Zur Messung wird ein Gerät (EM38) über den Acker gezogen und liefert als Summenparameter die scheinbare elektrische Leitfähigkeit über die gesamte Messtiefe von ca. 1,5 m.

Beim geoelektrischen Verfahren, z.Z meist durchgeführt mit dem Gerät Veris 3100, können parallel mindestens zwei Messtiefen aufgenommen werden, 0 bis 30 cm und 0 – 90 cm. Dadurch ist es möglich, Bodenartenwechsel zwischen der obersten Schicht, in der Regel die Ackerkrume, und dem Unterboden zu identifizieren.

Messung der elektrischen Leitfähigket mittels eines Bodensensors.  

Messung der elektrischen Leitfähigkeit mittels eines Bodensensors

Weiterführende Informationen

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Dr. Jan Bug

Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie
Stilleweg 2
30655 Hannover
Tel: +49-(0)511-643-3876

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