Betriebe und Anlagen im Offshore-Bereich
Bohr- und Förderinsel Mittelplate
Mehr als die Hälfte des in Deutschland jährlich gewonnenen Erdöls wird aus dem von der Wintershall Dea AG betriebenen Offshore-Feld Mittelplate, das im Nationalpark Wattenmeer vor der Westküste Schleswig-Holsteins liegt, gefördert.
Die Rohölgewinnung im Offshore-Feld Mittelplate erfolgt durch derzeit ca. 25 Bohrungen von der Bohr- und Förderinsel Mittelplate direkt als auch durch 7 weitere von Land aus in die Offshore-Lagerstätte gebohrte Horizontalbohrungen.
Aufgrund der besonderen ökologischen Bedeutung des Umfeldes kommen hier besonders strenge Gesetzesvorgaben, Sicherheits- und Umweltstandards zur Anwendung.
Explorationsarbeiten
Vor der Erdöl- und Erdgasförderung sind Explorationsarbeiten in Form von seismischen Messungen und Explorationsbohrungen erforderlich, um Lagerstätten zu finden und nachzuweisen.
Bohrungen
Bohrungen werden in der Regel durch Hubplattformen (sog. „Jack-ups“) abgeteuft. Aufgrund der geringen Wassertiefe des deutschen Nordsee-Sektors von ca. 30 – 40 m können diese direkt auf dem Meeresgrund abgesetzt werden.
Transitleitungen
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt des LBEG ist die Überwachung der verschiedenen Transitleitungen, die aus Norwegen kommend zunächst dänische Gewässer passieren und schließlich in Deutschland anlanden oder den deutschen Nordsee-Sektor kreuzen.
Die Arbeit des LBEG erfolgt hier in enger Zusammenarbeit mit den norwegischen, dänischen, belgischen, französischen und niederländischen Aufsichtsbehörden.
Sand- und Kiesgewinnung
Das LBEG ist zuständige Behörde für die See- und Kiessand fördernden Unternehmen im Offshore-Bereich. Sand wird derzeit überwiegend innerhalb der 12 Seemeilenzone zur Strandaufspülung mittels Saugbaggerschiffen (Hopperbagger) bspws. für den Küstenschutz der Insel Sylt gewonnen.
In vergleichsweise geringer Menge wird auch Sand und Kies aus der ausschließlichen Wirtschaftszone (AWZ) für Bauvorhaben genutzt.
Anlagenrückbau
Am äußersten Rand des deutschen Sektors der Nordsee im sog. „Entenschnabel“ wurde bis zum Jahr 2020 Erdgas und Erdgas-Kondensat gewonnen. Aktuell befindet sich die Anlage A6-A im Rückbau, d.h. die ehemaligen Produktionsbohrungen werden verfüllt und anschließend wird die Offshore-Installation entfernt. Die Betriebsführung der Plattform erfolgt durch die niederländische Tochtergesellschaft der Wintershall Dea GmbH von Den Haag bzw. Den Helder aus.
Seismische Arbeiten zum Auffinden von Lagerstätten

Prinzip seismischer Messungen
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