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Erosionsgefährdung durch Wind

Bodenabträge durch Erosion sind nach den Grundsätzen der guten fachlichen Praxis (§ 17 BBodSchG) so weit wie möglich zu vermeiden. Für einen wirkungsvollen Winderosionsschutz ist es notwendig, die von Winderosion betroffenen Gebiete zu kennen. Das LBEG entwickelte eine Methode, die es aufgrund landesweit vorhandener Daten ermöglicht, die potenzielle Winderosionsgefährdung zu ermitteln und in einer Karte im 12,5 m Raster abzubilden.

Die Karte der potenziellen Winderosionsgefährdung wird nach DIN 19706 ermittelt aus Daten der Bodenschätzung im Maßstab 1:5.000 sowie der Bodenübersichtskarte 1:50.000, der Schutzwirkung vorhandener Windhindernisse und Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes, insbesondere Windgeschwindigkeiten und Windrichtungen. Das Ergebnis der Berechnung liegt für Niedersachsen als Rasterkarte mit einer Rasterweite von 12,5 m vor.

Faktoren zur Ermittlung der potenziellen Erosionsgefährdung durch Wind (gem. DIN19706):

Bodenerodierbarkeit

Die Erodierbarkeit des Bodens wird abgeleitet aus der Bodenart und dem Humusgehalt des obersten Mineralbodenhorizonts der bestimmenden Grablöcher der amtlichen Bodenschätzung, bzw. aus der Bodenübersichtskarte im Maßstab 1:50.000, wenn keine Daten der Bodenschätzung vorliegen. Eine Besonderheit stellen Moorböden, Tiefkulturen auf Sand sowie Sandmischkulturen dar, welche aufgrund ihrer hohen Winderosionsanfälligkeit generell als sehr hoch winderosionsgefährdet eingestuft werden.

Windgeschwindigkeit und Windrichtung in den Monaten Februar bis Mai aus Daten des Deutschen Wetterdienstes im 50 m Raster.

Windhindernisse

Aus den ATKIS- und InVeKoS-Daten, den Feldblockgrenzen sowie der Digitalisierung aus Orthofotos werden Landschaftselemente mit einer windbeeinflussenden Höhe ermittelt und deren Schutzwirkung unter Berücksichtigung der jeweils vorherrschenden Windrichtungen berechnet (vgl. Abb. 1).

Durch Verschneiden der Bodenerodierbarkeit mit der Schutzwirkung der Windhindernisse entsteht die Karte der potenziellen Erosionsgefährdung durch Wind im 12,5 m Raster. Abgebildet werden sechs dimensionslose Stufen der Winderosionsgefährdung.

Weitere Informationen finden Sie im NIBIS® KARTENSERVER unter Einstufung am Basisraster: „Potenzielle Winderosion“ und auf der LBEG Homepage unter„Potenzielle Erosionsgefährdung durch Wind (nur für Ackerflächen)“.


Erosionsgefährdung
landwirtschaftliche Fläche
Bezeichnung DIN Enat-Stufe
ha
keine 0 594.849
sehr gering
1 730.680
gering 2 361.320
mittel 3 420.680
hoch 4 400.516
sehr hoch
5 231.256

Potenzielle Winderosionsgefährdung der landwirtschaftlichen Fläche in Niedersachsen.


Potenzielle Winderosionsgefährdung - ermittelt nach DIN 19706  

Potenzielle Winderosionsgefährdung - ermittelt nach DIN 19706

Artikel-Informationen

Ansprechpartner/in:
Dr. Knut Meyer

Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie
Stilleweg 2
30655 Hannover
Tel: +49-(0)511-643-3457

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