Sickerwasserqualität
Im Rahmen des vom LBEG betriebenen Niedersächsischen Boden-Dauerbeobachtungsprogramms führen wir auf Intensiv-Messstellen u.a. fortlaufend Untersuchungen der Bodenwasserqualität durch. Die Modellierung des Bodenwasserhaushalts ermöglicht uns zum Beispiel die Abschätzung des Nitrateintrags in das Grundwasser.
In der Abbildung haben wir exemplarisch die Auswirkung unterschiedlicher Landnutzungsformen auf die Qualität des Sickerwassers der Winterhalbjahre dargestellt. Im Vergleich zu zwei intensiv landwirtschaftlich genutzten Flächen (BDF032-L und BDF033-L) zeigte sich bei der Beobachtungsfläche BDF035-L eine zurückgehende Nitratbelastung, als die in einem Wasserschutzgebiet liegende Fläche stillgelegt und anschließend nur noch extensiv als Weide genutzt wurde. Dies zeigte auch Auswirkungen auf die Pflanzen. Die Analyse der botanischen Bestandserfassungen belegt, dass die Arten mit einer Zeigerfunktion für stickstoffreichere Böden deutlich abnahmen. Die Vielfalt an wild wachsenden Pflanzenarten nahm mit der Extensivierung der Nutzung wieder zu.
Bei allen drei in der Tabelle dargestellten Standorten handelt es sich um Sandböden, die sich jedoch hinsichtlich Geogenese, Bodentyp und Nutzung unterscheiden.
Standort | Bodenlandschaft/
Geogenese |
Bodentyp | Grundwasser | Nutzung |
Beobachtungs-fläche BDF 032-L |
Grundwassernahe Geest/ Glazifluviativer Sand | Podsol | 1,0-2,5 m unter Geländeoberfläche | Acker, Mais, Gülle |
Beobachtungs-fläche BDF 033-L |
Grundwassernahe Geest/ Glazifluviativer Sand | Gley- Podsol | 0,6-1,2 m unter Geländeoberfläche | Acker, Mais, Gülle |
Beobachtungs-fläche BDF 035-L |
Grundwasserferne Geest/ Geschiebedecksand über Geschiebelehm |
Pseudogley-Esch |
Periodisch Stauwasser ab 1,2 m unter Geländeoberfläche |
ab 1994 Brache nach Acker, 1999 extensive Weidenutzung |
Auswirkung unterschiedlicher Landnutzungsformen auf die Qualität des Sickerwassers
Artikel-Informationen
Ansprechpartner/in:
Dr. Heinrich Höper
Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie
Stilleweg 2
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