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Präsident Mühlenmeier: „Das LBEG arbeitet in drei Jahren vollständig digital“ - Landesamt entwickelt Online-Anwendungen weiter – Fax wird abgeschafft

Das Bild zeigt ein 3D-Modell des Untergrunds bei Delmenhorst. Das LBEG bietet dreidimensionale Modelle des niedersächsischen Untergrundes frei verfügbar auf seinen Online-Kartenservern an.   Bildrechte: LBEG
Das Bild zeigt ein 3D-Modell des Untergrunds bei Delmenhorst. Das LBEG bietet dreidimensionale Modelle des niedersächsischen Untergrundes frei verfügbar auf seinen Online-Kartenservern an.

Spätestens 2027 soll das niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) vollständig digitalisiert sein. Dieses Ziel hat Behördenleiter Carsten Mühlenmeier jetzt zum Jahresbeginn ausgegeben. „Der komplette behördliche Schriftverkehr – alle Anträge und Bescheide – werden in drei Jahren nur noch digital bearbeitet“, so Mühlenmeier. Das LBEG nehme schon heute in vielen Bereichen eine Vorreiterrolle ein. So sei die Landesbehörde aufgrund der vielen digitalen Anwendungen „besonders gut und ohne spürbare Reibungsverluste“ durch die Corona-Zeit gekommen. „Wir haben außerdem beim Genehmigungsprozess für das LNG-Terminal in Wilhelmshaven gezeigt, dass wir das neue ,Deutschlandtempo‘ können“, so Mühlenmeier weiter. Als weiteren „sichtbaren Schritt auf dem Weg in das digitale Zeitalter“ wird die Landesbehörde noch in diesem Monat die Kommunikation per Telefax abschaffen. Die bisherigen Fax-Nummern werden von der Homepage, von Briefköpfen und E-Mail-Signaturen entfernt. „Das Fax ist eine Technik aus den Siebzigerjahren. Wir brauchen es nicht mehr“, sagt Mühlenmeier.

Olaf Lies, Niedersachsens Minister für Wirtschaft und Digitalisierung, lobt die Anstrengungen des LBEG ausdrücklich
„Wir haben in Deutschland mittlerweile einen attestierten Nachholbedarf gerade auch bei den digitalen behördlichen Abläufen. Beispiele wie die der digitalen Bauänträge aktuell der Stadt Hannover zeigen aber, dass wir hier auch vorankommen. Dafür haben wir als Land die rechtlichen Grundlagen geschaffen. Digitalisierung sorgt dafür, dass Anträge schneller und leichter gestellt und bearbeitet werden können. Das hat einen konkreten Wert für die Nutzerinnen und Nutzer. Deshalb ist es genau der richtige Weg, dass auch Institutionen wie das LBEG diesen Weg weiter konsequent gehen. Wir haben bei den LNG-Terminals gezeigt, zu was wir in der Lage sind. Digitalisierung der Prozesse wird der nächste Schrittmacher sein, damit wir das von uns vorgelegte Deutschlandtempo weiter gehen können.“

LBEG-Präsident Mühlenmeier hebt hervor:
„Wir legen bei der Digitalisierung auf drei Punkte ganz besonders Wert: Zum einen stellen wir unsere Angebote einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung, weiterhin bieten wir spezielle Leistungen zugeschnitten auf das Fachpublikum an. Und schließlich optimieren wir unsere internen Abläufe durch die Digitalisierung. Bei allen neuen Vorgängen gehört die Papierakte bereits der Vergangenheit an. Dank jahrzehntelanger Vorarbeit stehen wir heute sehr gut da. Wir wollen den Prozess der vollständigen Digitalisierung in den nächsten drei Jahren abschließen.“

Maßgeblich für den Fortschritt im LBEG ist, dass schon frühzeitig die Grundsteine für die heutigen digitalen Verfahren und Leistungen des LBEG gelegt wurden.

· So ging bereits vor 20 Jahren das Niedersächsischen Bodeninformationssystems (NIBIS®) in seiner heutigen Form online. Und inzwischen sind für die Allgemeinheit rund 500 Themenkarten zu Boden, Wasser, Geologie, Rohstoffen und einer Reihe anderer Aspekte auf dem NIBIS®-Kartenserver veröffentlicht. Sie werden jedes Jahr millionenfach abgerufen – und natürlich laufend aktualisiert. Wer beispielsweise wissen möchte, ob ein bestimmtes Haus- oder Baugrundstück für Erdwärmenutzung geeignet ist, wird auf dem Kartenserver fündig.

· Verwaltungsleistungen sollen laut Onlinezugangsgesetz (OZG) elektronisch über Verwaltungsportale angeboten werden. Das LBEG erfüllt hier vielfach bereits heute den gesetzgeberischen Auftrag und bietet einen Großteil seiner Verwaltungsleistungen online an. So haben beispielsweise Unternehmen die Möglichkeit, die Anträge und Genehmigungsverfahren zu ihren bergbaulichen Aktivitäten über das Portal bergpass.de digital abzuwickeln. Ob für Unternehmen oder Privatleute: Wenn es um Brunnenbohrungen oder Geothermievorhaben geht, können jetzt ganz aktuell alle Nutzerinnen und Nutzer über die Anzeige Geologischer Untersuchungen (AGU) unter nibis.lbeg.de/agu ihre Vorhaben online anmelden, ohne sich mit allen zu beteiligenden Behörden und Institutionen einzeln auseinandersetzen zu müssen.

· Damit die Online-Anwendungen effektiv angewendet werden können, ist es unerlässlich, dass die Behörde auch nach innen hin das digitale Zeitalter lebt. Seit mehr als zehn Jahren werden die internen Prozesse des LBEG mit der durchgängigen Nutzung eines E-Aktensystems digital bearbeitet. Damit ist das Hin- und Hertragen von Akten längst Geschichte, und die Verwaltungsabläufe sind spürbar optimiert und beschleunigt.

„Es ist natürlich klar, dass wir uns auf dem hohen Standard nicht ausruhen werden“, blickt Carsten Mühlenmeier in die Zukunft. „Wir wollen immer mehr Informationsangebote für die Öffentlichkeit digital zur Verfügung zu stellen“, kündigt der LBEG-Präsident an. Dabei helfe der wachsende Bestand an digitalisiertem Archivmaterial auf der einen Seite und vor allem die Anwendung innovativer Webtechnologien auf der anderen Seite.

Jüngstes Beispiel ist die Erweiterung des NIBIS®-Kartenservers um die Veröffentlichung der dreidimensionalen Modelle des niedersächsischen Untergrundes auf NIBIS3D. Auf dieser Internetseite besteht die Möglichkeit, die Geologie Niedersachsens bis in vier Kilometer Tiefe mittels eines 3D-Viewers selbst interaktiv zu erkunden. Auch können frei wählbare Profilschnitte und Bohrprofile erzeugt werden und stehen zum Download zur Verfügung. Ebenso können auf Anfrage die Modelldaten bereitgestellt werden. Wie sich zum Beispiel ein Salzstock in den Untergrund unter der norddeutschen Tiefebene einfügt, wird somit plastisch erlebbar. Lockergesteinsmodelle ermöglichen einen Einblick in den wasserwirtschaftlich genutzten Untergrund. Auf Grundlage dieser Modelle entstehen verschiedene Grundwassermodelle wie zum Beispiel zur Lage der Salz-/Süßwassergrenze oder zur Grundwasserströmung. Die Beispiele, mit denen ein niedrigschwelliger Zugang zu ortspräzisen Fachdaten angeboten wird, lassen sich beliebig fortsetzen. Zu diesem Zweck werden beim LBEG – basierend auf Bohrungen, Profilschnitten, Seismik, Geländemodellen und weiteren Informationen – 3D-Modelle für weite Teile Niedersachsens in unterschiedlichen Detaillierungsgraden erstellt und sukzessive veröffentlicht. Das sehr große Interesse spiegelt sich in den stark ansteigenden Zugriffszahlen zu aktuellen Themen wie Grundwasserversalzung, Standortaufsuchung und Geothermie wider.

Das nächste Online-Angebot des LBEG ist bereits in Arbeit. So können die 3D-Modelle in nächster Zeit mit der Augmented-Reality-Technik per kostenfreier App auf mobilen Endgeräten betrachtet werden.

Weitere Infos:

· Der NIBIS®-Kartenserver ist erreichbar unter: https://nibis.lbeg.de/cardomap3/.

· Das Portal für Anträge und Genehmigungsverfahren zu bergbaulichen Aktivitäten über ist unter https://bergpass.de zu finden.

· Die Internetadresse der Anzeige Geologischer Untersuchungen (AGU) lautet: https://nibis.lbeg.de/agu.

· Die dreidimensionalen Modelle des niedersächsischen Untergrundes sind unter https://3d.lbeg.de/ einsehbar.

Das LBEG ist Bergbehörde für Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen sowie Staatlicher Geologischer Dienst für Niedersachsen, Niedersächsischer Geothermiedienst, Niedersächsischer Erdbebendienst und Bodenschutzfachbehörde für Niedersachsen.

Pressekontakt: Eike Bruns, Tel.: 0511 643 2274, Björn Völlmar, Tel.: 0511 643 3086,

E-Mail: presse@lbeg.niedersachsen.de, Internet: http://www.lbeg.niedersachsen.de

Artikel-Informationen

erstellt am:
10.01.2024

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