Auch die heimischen Rohstoffe nicht vergessen
LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier hat sich dafür ausgesprochen, auch die Förderung heimischer Rohstoffe im Blick zu behalten. Beim Bergdankfest in Clausthal-Zellerfeld machte der Behördenleiter deutlich, dass etwa die Nutzung von Erdgas für eine Übergangsphase unverzichtbar bleibe – und damit auch die Nutzung der heimischen Reserven.
Derzeit konzentriere sich die öffentliche Diskussion auf LNG genannte Flüssigerdgas. Und angesichts immer noch drohender Versorgungsengpässe sei der Import mitsamt den entsprechenden Infrastrukturmaßnahmen auch erforderlich. Dies gelte aber in mindestens gleichem Maße für die Produktion in Europa und auch in Deutschland. „Die konventionelle Erdgasförderung aus heimischen Vorkommen ist für den Klimaschutz allemal besser als das vielfach gefrackte LNG, das erst verflüssigt und dann um die halbe Welt transportiert werden muss.“
Trotz Ukraine-Krieg habe in diesem und im vergangenen Jahr niemand wegen einer Erdgasmangellage frieren müssen. Dabei hätten LNG-Importe eine wesentliche Rolle gespielt, für die das LBEG die Anbindung der Terminals im neuen „Deutschland-Tempo“ genehmigt habe. „Allerdings hat das Erdgas, das nach europäischen Umweltstandards gefördert wird, einen deutlich geringeren ökologischen Footprint als importiertes Erdgas aus Lagerstätten im nicht-europäischen Ausland“, sagte Carsten Mühlenmeier. Daher sei die konventionelle Förderung aus heimischen Vorkommen nach wie vor wichtig.
Für den LBEG-Chef war das traditionelle Bergdankfest in Clausthal-Zellerfeld, das unter anderem von der Fachschule für Wirtschaft und Technik (ehemalige Bergschule) organisiert wird, in diesem Jahr eine besondere Veranstaltung. Lieferte es doch gewissermaßen eine kleine Blaupause für das Behördenjubiläum vom 5. bis 8. September dieses Jahres. „Wir werden 500 Jahre alt. Das kann in Niedersachsen keine andere Landesbehörde von sich behaupten“, so der Ministerialdirigent. Er warb beim Tzscherpermahl im Glückauf-Saal für den Veranstaltungsreigen im Spätsommer, den das LBEG zusammen mit der Berg- und Universitätsstadt begeht, die mit dem gleichzeitig stattfindenden Stadtfest den Zusammenschluss von Clausthal und Zellerfeld vor 100 Jahren feiert.
Vor dem Mahl stand traditionell der ökumenische Gottesdienst auf dem Programm, in der Pastorin Mirja Rohr über Gefahren und Schutz im früheren Bergbau sprach. Schutz, wie die „Mooskappe“, die Kopfbedeckung früherer Bergleute, ihn einstmals geboten hat.
Den Auftakt zum Bergdankfest bildete jedoch wie immer der Umzug vom Kaiser-Wilhelm-Schacht zum Marktkirchenplatz, an dem auch das Dienstgebäude des LBEG liegt. „Das weckt Vorfreude auf unsere Bergparade“, sagte LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier. Schon jetzt haben sich mehr als 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer für den Umzug mit Aufwartung am 7. September angemeldet.
Artikel-Informationen
erstellt am:
15.02.2024
zuletzt aktualisiert am:
27.02.2024