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Auf Spurensuche im Calenberger Land: Exkursion zum Lebensraum des bedrohten Feldhamsters

Er gräbt, buddelt – und ist vom Aussterben bedroht: der Feldhamster. Am Donnerstag, den 25. September 2025, luden das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) sowie die AG Feldhamsterschutz Niedersachsen zu einer spannenden Bodenexkursion ein, um dem Lebensraum des kleinen Nagers „auf den Grund“ zu gehen.

Zwischen Koldingen und Pattensen bei Hannover öffneten die beiden Geografen Sven Evertsbusch und Uwe Hammerschmidt vom LBEG ein Bodenprofil und gewährten faszinierende Einblicke in die Entstehung, Struktur und Eigenschaften des dort vorkommenden Lössbodens – insbesondere der Parabraunerde, einem der fruchtbarsten und wertvollsten Böden Mitteleuropas. Hier, in diesem besonderen Boden, findet der Feldhamster noch einen seiner letzten Rückzugsorte.

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Sven Evertsbusch vom LBEG an einem Bodenprofil. Er gab den Besucherinnen und Besuchern Einblicke in die Struktur und Eigenschaften eines Lössbodens.

Die Experten des LBEG erläuterten vor 25 interessierten Besucherinnen und Besuchern die naturräumlichen Besonderheiten des Standorts und die zentrale Bedeutung des Lössbodens als Lebensraum für den Feldhamster. „Unser Ziel ist es, Interesse für den Boden und sein Ökosystem zu wecken – und das am Beispiel eines Tieres, das auf ihn angewiesen ist“, erklärte Uwe Hammerschmidt, zuständig für vorsorgenden Bodenschutz beim LBEG.

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LBEG-Experte Uwe Hammerschmidt erklärt die Bedeutung des Bodens für den Hamster.

Nina Lipecki von der AG Feldhamsterschutz Niedersachsen, die die Veranstaltung initiiert hatte, informierte zudem über die aktuelle Gefährdungslage des Feldhamsters und Maßnahmen zu seinem Schutz. Abgerundet wurde die Exkursion durch einen gemeinsamen Rundgang über den Acker – inklusive der Suche nach Hamsterbauen.


Hintergrund Feldhamster:

Der Feldhamster ist in Deutschland streng geschützt und weltweit vom Aussterben bedroht. Er beeinflusst die Bodenstruktur und die Bodenfruchtbarkeit, lockert den Boden und verbringt organisches Material in tiefere Schichten. Der Feldhamster ist ein Indikator für gut funktionierende Agrarökosysteme. Wenn er nicht vorhanden ist, kann das bedeuten, dass das Ökosystem aus dem Gleichgewicht geraten ist. Zudem hat er eine wissenschaftliche Bedeutung als Forschungsobjekt, um Wechselwirkungen zwischen Landwirtschaft, Biodiversität und Klimawandel zu verstehen.

In Niedersachsen ist der Feldhamster nur noch in wenigen Bördelandschaften, darunter die Calenberger und Hildesheimer Börde, anzutreffen. Die für den Hamster geeigneten Böden sind meist lehmige oder lösshaltige Böden mit lockerer Struktur, die eine gute Grabfähigkeit und Bodenstabilität bieten. Die Exkursion bot eine einmalige Gelegenheit, die Zusammenhänge zwischen Bodentypen, Landnutzung und Artenschutz praxisnah zu erleben.

Das LBEG stellt als Fachbehörde geowissenschaftliche Daten zur Verfügung, die unter anderem für artenschutzrelevante Auswertungen, wie der Verbreitung des potenziellen Lebensraumes des Feldhamsters, genutzt werden können.

Weitere Infos zum Feldhamster: https://ag-feldhamsterschutz-niedersachsen.de/


Pressekontakt: Eike Bruns, Tel.: 0511 643 2274, Björn Völlmar, Tel.: 0511 643 3010,

E-Mail: presse@lbeg.niedersachsen.de

Artikel-Informationen

erstellt am:
25.09.2025

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