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erstellt am:
30.09.2024
Wo befindet sich das Grundwasser? Wie sind die Grundwasserleiter aufgebaut? Welche Bereiche sind versalzen? Um diese Fragen für die Landkreise Emden, Leer, Aurich, Cloppenburg und Ammerland zu klären, führt das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) im Rahmen der hydrogeologischen Landesaufnahme vom 4. bis 16. Oktober hubschraubergestützte geophysikalische Messungen durch.
Hubschrauber schleppt riesige Antenne über Gelände
Der vom LBEG eingesetzte Hubschrauber schleppt eine Antenne in circa 30 Meter Höhe über die Geländeoberfläche. Mit der Antenne wird die Verteilung der spezifischen elektrischen Widerstände im Untergrund bis in eine Tiefe von etwa 300 Meter aufgezeichnet (SkyTEM-Verfahren). Während der Messungen wird ein primäres Magnetfeld erzeugt. Das schnelle Abschalten des Stroms, der als Anregung des primären Magnetfeldes im Transmitter fließt, bewirkt das Zusammenbrechen des Magnetfeldes, welches wiederum Wirbelströme im leitfähigen Untergrund erzeugt. Die Wirbelströme induzieren ein sekundäres Magnetfeld im Untergrund, welches mit einer Induktionsspule gemessen wird und Informationen über die Leitfähigkeit des Untergrundes enthält.
„Von den gemessenen Widerständen können wir die geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse im Untergrund ableiten. So deuten hohe Widerstände auf Sand oder Kies und niedrige auf Ton oder Salzwasser hin“, sagt der LBEG-Hydrogeologe Nico Deus. Die Messungen erfolgen auf Nord-Süd verlaufenden Fluglinien, die im Mittel einen Abstand von 400 Metern haben. Das Befliegungsgebiet umfasst den farbig umrandeten Bereich in der unteren Karte.
Messungen wichtig für Ausweisung von Trinkwasserschutzgebieten
Im Anschluss an die Befliegung werden die geophysikalischen Daten zur Erstellung eines geologischen Untergrundmodells genutzt, auf dessen Basis die Grundwasserversalzungsbereiche, speziell in den elsterzeitlich angelegten Rinnenstrukturen, kartiert werden.
Diese Informationen sind wichtige Daten zur Ausweisung von Trinkwasserschutzgebieten und spielen für die Dimensionierung und den Ausbau von geothermischen Bohrungen eine große Rolle.
Weitere Informationen zum SkyTEM-Verfahren:
www.skytem.comMehr Informationen zur Aerogeophysik:
https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/GG_Geophysik/Aerogeophysik/aerogeophysik_node.htmlPressekontakt: Eike Bruns, Tel.: 0511 643 2274, Björn Völlmar, Tel.: 0511 643 3086,
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