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Forum, Endlagersuche, BGR, LBEG und LIAG-Institut laden ins Geozentrum - Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmer informieren sich über umfangreiche geowissenschaftliche Kompetenz

Reiner Dohrmann erklärt im Labor des Geozentrums wie unter anderem Tongesteine chemisch untersucht werden.   Bildrechte: LBEG/Eike Bruns
Reiner Dohrmann erklärt im Labor des Geozentrums wie unter anderem Tongesteine chemisch untersucht werden.

Die Suche nach einem Endlager für radioaktive Abfälle wird nicht nur durch die Öffentlichkeit im „Forum Endlagersuche“ begleitet, sondern auch von einer großen geowissenschaftlichen Expertise. Daher haben die drei Institutionen im Geozentrum Hannover die Gelegenheit, dass das 4. Forum Endlagersuche am Freitag und Samstag in der niedersächsischen Landeshauptstadt stattfindet, genutzt und am Donnerstagnachmittag ihre Einrichtungen für Interessierte geöffnet. In mehreren Stationen haben die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und das LIAG-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) gezeigt, mit welchen wissenschaftlichen Methoden sie Daten über den tiefen Untergrund gewinnen, aufbereiten und zur Verfügung stellen.

„Wir haben in Hannover eine sehr hohe Dichte an geologischer Expertise“, sagte Dr. Johannes Müller in seiner Begrüßung. Der leitende Direktor im Staatlichen Geologischen Dienst für Niedersachsen, der neben der Bergbehörde auch im LBEG beheimatet ist, erläuterte den Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Exkursion, mit welchen unterschiedlichen Aufgaben der drei Institutionen im Geozentrum Hannover an der Endlagersuche beteiligt sind. So berät die BGR als Geologischer Dienst für die Bundesregierung eigenverantwortlich und neutral bei allen geowissenschaftlichen und geotechnischen Fragen. Sie betreibt unter anderem anwendungsorientierte Forschung zu Endlagerfragen, geologisch-geotechnische Standorterkundung sowie gesteinsphysikalische und geologische Charakterisierung der drei Wirtsgesteine Steinsalz, Tongestein und Kristallingestein. Das LIAG setzt als unabhängige, außeruniversitäre Forschungseinrichtung den Schwerpunkt der Forschung auf die Erkundung und Abbildung des oberflächennahen und nutzbaren Untergrundes sowie die geophysikalische Methodenentwicklung. Das LBEG hat schließlich neben der Geologischen Beratung als eine Kernaufgabe die Geologische Landesaufnahme in Niedersachsen. Das beutet, die geologischen Daten des Untergrunds von Niedersachsen zu sammeln, aufzubereiten und für eine breite Nutzung der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen. Unter anderem für den Boden- und Grundwasserschutz, aber auch für Geosicherheit, Geothermie und die Endlagersuche.


Lukas Pollok zeigt in der Kernhalle Salzgestein-Proben aus Bohrkernen.   Bildrechte: LBEG/Eike Bruns
Lukas Pollok zeigt in der Kernhalle Tongestein-Proben aus Bohrkernen aus Süddeutschland.

An den einzelnen Stationen konnten die Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmer erfahren, was diese Arbeit in der Praxis bedeutet. So kamen sie in den verschiedenen Kernhallen des Geozentrums den potenziellen Wirtsgesteinen gewissermaßen zum Anfassen nah. Aus unzähligen Proben lagern dort hunderte von Kilometern an Bohrkernen unter anderem aus Salz-, Kristallin- und Tongestein, mit denen Untersuchungen der verschiedenen Eigenschaften dieser Gesteine möglich sind.

Ein Baustein der nächsten Erkundungsarbeiten im Standortauswahlverfahren wird die Geophysik sein. Das LIAG beschäftigt sich in seinem Forschungsvorhaben GeoMetEr mit Reflexionsseismik, Elektromagnetik mit Drohnen und Bohrlochgeophysik. Die komplexen Messinstrumente und -verfahren bekamen die Exkursionsteilnehmerinnen und -teilnehmer an einer weiteren Station erklärt.

Schließlich ist eine Fragestellung, welche Barrierewirksamkeit die Gesteine tatsächlich haben. Im Mineralogie-Labor gab es dazu Einblicke, mit welchen chemischen Methoden unter anderem die Zusammensetzung der Gesteine, insbesondere Tongesteine, untersucht wird.


Per Drohne und Messsonde lässt sich der Untergrund geophysikalisch untersuchen.   Bildrechte: LBEG/Eike Bruns
Per Drohne und Messsonde lässt sich der Untergrund geophysikalisch untersuchen.

All diese Daten und Methoden sollen für die weitere Endlagersuche wissenschaftsbasierte Grundlagen liefern.

Weitere Infos:

Das Geozentrum Hannover im Stadtteil Groß-Buchholz beheimatet drei große geowissenschaftliche Einrichtungen: Die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) und das LIAG-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG). Insgesamt arbeiten dort rund 1.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie beraten Bundesministerien, nachgeordnete Behörden, EU, Wissenschaft und Industrie sowie die niedersächsische Landesregierung zu geowissenschaftlichen Fragestellungen. Die Einrichtungen stehen für fachliche Unabhängigkeit, Qualität und Verlässlichkeit in allen geowissenschaftlichen Fragen. Der Zugang zum fachlichen Wissen und zum Austausch in den Angewandten Geowissenschaften ist dort in einer in Deutschland und teilweise international einmaligen Breite verfügbar und auf kurzem, direktem Wege möglich. Dadurch ergeben sich synergetische Kooperationen in der Forschung.

Andreas Beuge, Tel.: 0511 643 2679, E-Mail: info@bgr.bund.de, Web: http://www.bgr.bund.de

Greta Clasen, Tel.: 0511 643 2066, E-Mail: presse@leibniz-liag.de, Web: http://www.leibniz-liag.de

Eike Bruns, Tel.: 0511 643 2274, E-Mail: presse@lbeg.niedersachsen.de, Web: http://www.lbeg.niedersachsen.de

Artikel-Informationen

erstellt am:
20.11.2025

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