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Grube Johann Friedrich in Hahnenklee-Bockswiese: LBEG erkundet stillgelegten Schacht

Senke, Straße „Am Grumbach“, Hahnenklee-Bockswiese, Stilllegung, Schacht, Johann Friedrich, Bodenabsenkungen Bildrechte: LBEG/Eike Bruns
Unscheinbar liegt die abtrassierte Senke neben der Straße „Am Grumbach“ in Hahnenklee-Bockswiese. Doch nach der Stilllegung des Schachts Johann Friedrich vor rund 110 Jahren hat es immer wieder Bodenabsenkungen gegeben.

Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) wird den stillgelegten Schacht Johann Friedrich im Hahnenkleer Ortsteil Bockswiese (Landkreis Goslar) genauer erkunden. Im Umfeld des vor rund 110 Jahren stillgelegten Schachts hat es vor allem in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts und zuletzt 2002 immer wieder Bodenabsenkungen gegeben. Betroffen war dadurch unter anderem auch die Straße „Am Grumbach“.

Das LBEG lässt den Schacht derzeit messtechnisch überwachen. Dabei haben sich bislang noch keine Auffälligkeiten ergeben. Um allerdings eine seriöse Gefahreneinschätzung vornehmen und eventuell weitergehende Maßnahmen einleiten zu können, ist eine tiefergehende Erkundung zwingend notwendig.

Bislang haben Experten viel Recherchearbeit betrieben und die beim LBEG vorhandenen Akten und Grubenbilder gesichtet. Aktuell wird aufbauend auf dem Rechercheergebnis die notwendige Erkundung geplant. Dabei wollen die Experten nach den Sommerferien unter anderem mit Vermessungsarbeiten und Bohrungen nicht nur die Ergebnisse der Recherche bestätigen, sondern auch zusätzliche Erkenntnisse über den Ist-Zustand des Schachtes erhalten. Die Erkundungsmaßnahme soll Ende des Jahres 2021 abgeschlossen werden.

Weitere Infos:

Der Schacht wurde 1673 begonnen, hatte einen Querschnitt von 6,2 x 3,6 Metern und erreichte nach den Unterlagen des LBEG eine Endteufe von 530 Metern. Um 1911 wurde der Schacht aufgegeben und nach dem damaligen Stand der Technik verwahrt. Die anschließende Bebauung in unmittelbarer Schachtnähe ist erst nach dem Zweiten Weltkrieg entstanden.

Das LBEG saniert im Sinne der Gefahrenabwehr alte Schächte und Stollen. Damit soll vermieden werden, dass Tagesbrüche oder andere größere Schäden an der Oberfläche entstehen. Aktuell gibt es alleine im Harz vier Sanierungsbaustellen, bei denen die Bergbauexperten bisweilen auch auf bislang unbekannte Schächte stoßen. In ganz Niedersachsen und Hamburg gibt es mit den ehemaligen Kaliwerken in Einbeck und Wolfsburg sowie dem ehemaligen Braunkohlebergwerk in den Harburger Bergen derzeit drei weitere Sanierungsbaustellen. Neben dem Schacht Johann Friedrich könnte dieses Jahr noch ein weiteres Projekt im Oberharz und eines in Celle hinzukommen. Das ist bisher der Höchststand an gleichzeitig laufenden Altbergbauprojekten, mit denen sich das LBEG beschäftigt.

Pressekontakt: Eike Bruns, Tel.: 0511 643 2274, Björn Völlmar, Tel.: 0511 643 3086,

E-Mail: presse@lbeg.niedersachsen.de, Internet: http://www.lbeg.niedersachsen.de

Artikel-Informationen

erstellt am:
03.06.2021

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