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Lagerstättenwasseraustritt bei Bohrungen in Emlichheim: Sanierungsbrunnen an der Em 132 fertiggestellt – Untersuchungen an der Em 51 laufen

Der aktuelle Stand der Sanierungsarbeiten an der Einpressbohrung Em 132 und die laufenden Untersuchungen im Umfeld der Einpressbohrung Em 51 im Landkreis Grafschaft Bentheim waren heute die Schwerpunktthemen bei der zehnten vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) geleiteten Projektgruppensitzung.

Die monatlichen Beprobungen der Grundwassermessstellen und der Oberflächengewässer im Umfeld der beiden Einpressbohrungen verlaufen weiter planmäßig. Die Untersuchungsergebnisse der Beprobungen legt der Betreiber der Bergbehörde sowie den wasserwirtschaftlichen Fachbehörden fortlaufend in Form von Monatsberichten vor. Demnach besteht durch die Lagerstättenwasseraustritte nachweislich weiterhin keine Gefahr für Menschen, Tiere und Pflanzen.

Das Unternehmen berichtete, dass die beiden tiefen Sanierungsbrunnen an der Em 132 im August fertiggestellt worden sind. Aktuell laufen noch Genehmigungsverfahren für die Inbetriebnahme der beiden Brunnen. Dazu zählen unter anderem Verfahren zum Leitungsbau und zur Entnahme des Wassers aus dem Untergrund (wasserrechtliche Erlaubnis). Die beiden Brunnen sollen spätestens im zweiten Quartal des kommenden Jahres den Betrieb aufnehmen.

Abgeschlossen ist inzwischen der Rückfördertest an der Em 51. Demnach ist die Bohrung bis zu einer Tiefe von 400 Metern und ab einer Tiefe von 560 Metern dicht. Allerdings weist die Bohrung, wie bereits mitgeteilt, im mittleren Bereich Undichtigkeiten auf. Das Unternehmen führt aktuell weitere, technische Untersuchungen durch, um das Ergebnis des Rückfördertests zu überprüfen und die undichten Stellen im mittleren Bereich genauer einzugrenzen.

Eine Gefahr für Mensch und Umwelt besteht durch diese undichten Stellen nicht. Der betroffene Bereich befindet sich im tieferen Untergrund, mehrere hundert Meter unterhalb der oberflächennahen Grundwasserleiter. Grundwasser und vor allem Trinkwasser wird aus diesen Tiefen und in dieser Region nicht gefördert.

An der heutigen Arbeitssitzung unter Leitung des LBEG nahmen Vertreterinnen und Vertreter des Niedersächsischen Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Verkehr und Digitalisierung, des Landkreises Grafschaft Bentheim, der Samtgemeinde Emlichheim, der niederländischen Provinz Drenthe, der Wintershall Dea GmbH und des vom Unternehmen beauftragten Ingenieurbüros teil. Sie fand aufgrund der aktuellen Situation in Zusammenhang mit dem Coronavirus digital statt. Die nächste Projektsitzung ist für den 23. Februar geplant.

Hintergrund:

An den Bohrungen Emlichheim 132 und Emlichheim 51 in der Grafschaft Bentheim ist es zu Korrosionen gekommen. Dabei sind aus der Bohrung Emlichheim 132 in einer Tiefe von etwa 150 Metern zwischen 2014 und 2018 bis zu 220.000 Kubikmeter Lagerstättenwasser in den Untergrund ausgetreten. Das Unternehmen saniert den Schaden aktuell unter Aufsicht des LBEG.

Die Außenverrohrung der Bohrung Emlichheim 51 weist in einer Tiefe von mehr als 400 Metern Tiefe Korrosionen auf. Aus dieser Bohrung ist ebenfalls Lagerstättenwasser ausgetreten. Aktuell laufen Untersuchungen zum Ausmaß des Lagerstättenwasseraustritts.

Nach derzeitigem Kenntnisstand besteht bei beiden Bohrungen keine Gefahr für Mensch und Umwelt.

Weitere Informationen zu den Lagerstättenwasseraustritten:

https://lbeg.info/?pgId=3&WilmaLogonActionBehavior=Default

Pressekontakt: Eike Bruns, Tel.: 0511 643 2274, Björn Völlmar, Tel.: 0511 643 3086,

E-Mail: presse@lbeg.niedersachsen.de, Internet: http://www.lbeg.niedersachsen.de

Artikel-Informationen

erstellt am:
01.12.2020
zuletzt aktualisiert am:
02.12.2020

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