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Schätzungen des LBEG bestätigt: Koloss von Hüven ist Niedersachsens viertgrößter Findling

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Die LBEG-Geologen Janine Meinsen und Roberto Pierau haben den Findling von Hüven vermessen und werden jetzt in ihren Gewichtsschätzungen bestätigt.
Der in Hüven im Landkreis Emsland entdeckte Findling ist der viertgrößte, der in Nieder-sachsen gefunden worden ist. Das haben die Gewichtsmessungen des Transportunternehmens gezeigt, das den Stein heute versetzt hat. Nach Auskunft von Hüvens Bürgermeisterin Simone Borgmann wiegt der Findling demnach 102,5 Tonnen. Damit bestätigen sich die Annahmen der Fachleute des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie, die vor einem Monat den Stein untersucht und auf ein Gewicht von mehr als 100 Tonnen geschätzt haben.

„Das freut uns, dass wir mit unseren Schätzungen richtig liegen“, sagte heute LBEG-Geologe Roberto Pierau zu dem Messergebnis. Er hatte am 5. November zusammen mit seiner Kollegin Janine Meinsen den Findling an seinem Fundort in einer Ackerfläche in Hüven untersucht. Dabei hatten die beiden Geologen aufgrund der Maße des aus Granit bestehenden Steins von durchschnittlich 5,80 Metern Länge, 2,90 Metern Höhe und 4,50 Metern Breite geschlossen, dass er ein Gewicht von 100 bis 140 Tonnen haben könne. Das tatsächliche Gewicht, das mit dem Kran heute beim Anheben gemessen wurde, bestätigte die Annahme.

Nachdem der Findling aus dem Acker gehoben worden war, brachte das Unternehmen den Findling per Tieflader über eine teils extra geschaffene, zwei Kilometer lange Wegverbindung zum Hüvener Schützenhaus, wo er künftig für jedermann sichtbar aufgestellt wurde. Simone Borgmann stellte eine offizielle Einweihungsfeier – je nach Pandemielage – im Frühjahr 2021 in Aussicht. Dazu will sie auch Vertreter des LBEG einladen. „Die Zusammenarbeit mit der Landesbehörde hat zu jeder Zeit sehr gut funktioniert“, lobte die Bürgermeisterin.

Unterdessen gehen im LBEG die Untersuchungen weiter, woher der Findling genau stammt. Nach der Untersuchung im November waren sich Janine Meinsen und Roberto Pierau bereits sicher, dass er vor rund 150.000 bis 200.000 Jahren während der Saale-Kaltzeit durch Gletscherbewegungen aus Skandinavien ins Emsland gekommen ist und mehrere 100 Millionen Jahre, vielleicht sogar eine Milliarde Jahre alt ist.


Weitere Infos:

Der bislang größte in Niedersachsen gefundene Findling in Stöckse (Landkreis Nienburg) wiegt 330 Tonnen, der zweitgrößte in Dietrichsfeld (Landkreis Aurich) und der drittgrößte in Plumbohm in der Gemeinde Göhrde (Landkreis Lüchow-Dannenberg) je 110 Tonnen.

Findlinge ab einer Größe von zwei Metern Durchmesser werden Geotope. Verändert werden darf der Stein als Naturdenkmal daher nicht mehr, zum Beispiel durch das Aufbringen von Inschriften. Wohl aber darf der Stein seinen Standort wechseln. Entdeckt worden war der Findling von Hüven schon vor mehr als 50 Jahren von dem Landwirt, dem die Fläche gehört. Aber erst dieses Jahr hatte sein Sohn angefangen, den Stein, der viel größer war als vermutet, freizulegen.

Presskontakt: Eike Bruns, Tel.: 0511 643 2274, Björn Völlmar, Tel.: 0511 643 3086,

E-Mail: presse@lbeg.niedersachsen.de, Internet: http://www.lbeg.niedersachsen.de

Artikel-Informationen

erstellt am:
04.12.2020

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