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Antragskonferenz in Schöningen: Startschuss für das Projekt Elmsee ist gefallen

21.03.2017


Dort wo heute der Braunkohle Tagebau Schöningen liegt, soll zukünftig der Elmsee entstehen. Das ist der erklärte Wille der Helmstedter Revier GmbH, die ihr Projekt heute bei der Antragskonferenz des Landesamtes für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) den Trägern öffentlicher Belange und den anerkannten Naturschutzvereinigungen vorgestellt hat.

Nach Abschluss der Kohleförderung im Jahr 2016 sollen die zurzeit noch laufenden Brunnen, die den Tagebau wasserfrei gehalten haben, schrittweise abgeschaltet werden. Mit dem natürlich ansteigenden Grundwasser wird sich dann das Tagebaurestloch mit Wasser füllen. Am Ende stünde ein See mit einer Seefläche von ca. 4 Quadratkilometern und einem Volumen von rund 170 Millionen Kubikmetern. Das entspricht etwa der vierfachen Menge des Steinhuder Meeres. Die Helmstedter Revier GmbH geht davon aus, dass bei einem ausschließlich natürlichen Grundwasseranstieg der Vorgang voraussichtlich weit über das Jahr 2100 andauern wird.

Der Vorhabenträger hat daher den anwesenden Vertretern der beteiligten Behörden sowie der Naturschutzverbände aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt vier Alternativen zur Verkürzung des Zeitraumes aufgezeigt. So könnte beispielsweise mit dem Betriebsende des Kraftwerks Buschhaus das zur Kühlwasserbereitstellung genutzte Grundwasser aus dem Elz verwendet werden.

Eine weitere Alternative wäre es, das Überschusswasser aus dem nicht weit entfernt liegenden Lappwaldsee nach dessen vollständiger Flutung in den Elmsee zu leiten. Ebenfalls möglich wäre es, das Grundwasser aus dem Elz auch nach der Füllung des Lappwaldsees zu nutzen um zusätzliches Wasser für die Flutung bereitzustellen. Dies würde allerdings den Bau einer Rohrleitung erfordern. Die vierte Möglichkeit wäre es, neben dem Grundwasser aus dem Elz auch noch die Brunnen im Bereich der Restkohle Werkstätten zu nutzen.

Bereits im Vorfeld der Antragskonferenz hatten die Behörden der von dem geplanten Projekt betroffenen Landkreise und Gemeinden und die Naturschutzverbände die Möglichkeit, Stellungnahmen zu dem Vorhaben abzugeben. Einige nutzten auch die Antragskonferenz selbst, bei der das vom Unternehmer Helmstedter Revier GmbH beauftragte Planungsbüro das Projekt vorstellte und einen Überblick über die bisher geplanten Untersuchungen zu den einzelnen zu schützenden Gütern wie zum Beispiel Mensch, Pflanzen und Tiere, Boden, Wasser, Klima oder Sach- und Kulturgütern gab.

Das LBEG wird die abgegebenen Hinweise und Stellungnahmen nun prüfen und den Untersuchungsrahmen festlegen. Mit der Stellung des Antrags für den Rahmenbetriebsplan, den das LBEG fordert, rechnet das Unternehmen nach Angaben von Wolfram Weiß, zuständig für die Rekultivierung des Helmstedter Reviers, nicht vor 2019.

Hintergrund:

Am 30. August 2016 wurde die letzte Braunkohle im Helmstedter Revier gewonnen. Seit 1979 hatten die Beschäftigten im Tagebau Schöningen mit den drei Baufeldern ca. 280 Millionen Kubikmeter Abraum bewegt und rund 46 Millionen Tonnen Kohle gewonnen. Der Tagebau Schöningen-Nordfeld ist bereits vollständig mit Abraum verfüllt worden und am Südrand des Südfeldes ist ebenfalls Abraum eingebracht worden. Um den verbliebenen restlichen Tagebau zu verfüllen, steht nach Abschluss der Kohlegewinnung kein Abraum mehr zur Verfügung.


Pressesprecherin: Heinke Traeger, Tel.: 0511 643 2274,
E-Mail: info@lbeg.niedersachsen.de

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