Bodenuntersuchungen in der Okeraue
Durch den historischen Bergbau sind die Auenböden von Flüssen, die im Harz entspringen, wie z. B. der Oker und Innerste, stark mit Schwermetallen belastet. Dies ist bereits seit Jahrzehnten bekannt und umfangreich untersucht worden.
Jüngere Bodenuntersuchungen im Bereich der Okeraue sowie ein Abgleich mit vorhandenen Daten begründeten den Verdacht, dass neben hohen Schwermetallgehalten auch Dioxine und Furane (PCDD/F, Sammelbezeichnung „Dioxine“) anzutreffen sind.
Das Ausmaß der Belastungen in der Okeraue sollte auch vor dem Hintergrund der Novellierung der BBodSchV und mit ihr die Einführung eines neuen Prüfwertes für Dioxine untersucht werden. Der neue Prüfwert der BBodSchV gilt für den Wirkungspfad Boden – Nutzpflanze auf Grünlandflächen im Hinblick auf die Pflanzenqualität und ist mit 15 ng WHO-TEQ/kg TM angegeben.
Dazu wurden in zwei Probenahmekampagnen in den Jahren 2023 und 2024 an 71 Standorten in der Okeraue, von Oker-Harlingerode bis Müden (Aller), Bodenproben entnommen und u. a. auf Dioxine untersucht. Dadurch steht jetzt ein Datenkollektiv zur Verfügung, welches valide Aussagen zur Dioxinbelastungssituation in der Okeraue ermöglicht.
Für den Verlauf der Oker lassen sich die durchgeführten Untersuchungen wie folgt zusammenfassen:
Beginnend im Süden von Oker-Harlingerode bis Vienenburg sind stark erhöhte Dioxingehalte zu konstatieren (>15 ng/kg). Im weiteren Verlauf zeigt sich bis Braunschweig eine Abnahme der Gehalte (bis zu 10–15 ng/kg). Vereinzelt wurden in diesem Abschnitt Standorte bzw. Bereiche ermittelt, die durch erhöhte Stoffgehalte (gelb bis rot) gekennzeichnet sind. Im Norden von Braunschweig (bei Ölper – Veltenhof – Watenbüttel) konnte ein längerer Abschnitt bis zum Mittellandkanal mit deutlichen Überschreitungen des Prüfwertes ermittelt werden (>25 ng/kg). Nördlich des Mittellandkanals wurden mit einer Ausnahme unauffällige Gehalte detektiert (<10 ng/kg). Lediglich im Bereich um Hillerse wurden noch einmal deutlich erhöhte Gehalte ermittelt.
Der Prüfwert wurde an insgesamt 20 der 71 untersuchten Standorte überschritten. Diese verteilen sich u. a. auf 13 Flächen mit Grünlandnutzung.
Die Oker
Artikel-Informationen
Ansprechpartner/in:
Uwe Hammerschmidt
Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie
Stilleweg 2
30655 Hannover
Tel: +49-(0)511-643-3602