Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Niedersachsen klar Logo

Aktueller LBEG-Jahresbericht: Explorationsaktivitäten der Erdöl- und Erdgasindustrie nehmen ab

27.06.2014


Die Erkundungsaktivitäten der Erdöl- und Erdgasindustrie in Deutschland haben weiter abgenommen. So wurden 2013 nur noch sechs Explorationsbohrungen durchgeführt. 2012 waren es noch neun Bohrungen. Die geophysikalischen Aktivitäten (z.B. seismische Untersuchungen) sind ebenfalls zurückgegangen. Das ist ein Ergebnis des aktuellen Jahresberichts „Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland 2013“, den das Landesamt für Bergbau, Energie und Deutschland (LBEG) jetzt veröffentlicht hat.

Die rückläufigen Bohraktivitäten sind auch auf die zunehmende öffentliche Diskussion über die Erdgasförderung und insbesondere die Anwendung der hydraulischen Stimulation (Fracking) zurückzuführen.

Die Gesamtfläche der Erlaubnisfelder zur Aufsuchung von Kohlenwasserstoffen (Erdöl und Erdgas) hat sich mit 112.400 km2 - das entspricht etwa einem Drittel der Fläche von Deutschland - zum Ende 2013 kaum verändert. Neue Erlaubnisfelder wurden vor allem in den Bundesländern Schleswig-Holstein, Bayern, Niedersachsen und Brandenburg vergeben. Erloschen sind Erlaubnisfelder in Thüringen, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Baden-Württemberg und Bayern.

Dem Trend der letzen Jahre folgend hat 2013 das technisch nutzbare Arbeitsgasvolumen der Untertage-Erdgasspeicher hingegen zugenommen und damit zur Steigerung der Versorgungssicherheit mit Erdgas beigetragen. Das Volumen wurde um 1,1 Mrd. m3 (Milliarden Kubikmeter) auf 23,8 Mrd. m3 ausgebaut. In den kommenden Jahren soll das Arbeitsgasvolumen um weitere 6,1 Mrd. m3 erhöht werden.

In seinem bereits am 27. März 2014 veröffentlichten Bericht „Erdöl- und Erdgasreserven in der Bundesrepublik Deutschland am 1. Januar 2014“ (s.u. unter Reservenbericht) teilte das LBEG schon mit, dass die Erdgasindustrie 2013 in Deutschland nur noch 10,7 Milliarden Kubikmeter Rohgas gefördert hat. Das entspricht einem Förderrückgang um 8,8 %. Die heimische Erdgasförderung trug dadurch nur noch mit einem Anteil von 10 % (2013) zur Versorgung bei. Im Jahr 2012 nahm der Anteil noch 11 % und 2011 sogar 13,7 % ein. Die Erdölförderung verzeichnete dagegen ein leichtes Plus von 0,6 % und betrug etwa 2,6 Mio. t (Millionen Tonnen).

Zum Jahresbericht

Hintergrund „Erlaubnis“:

Bei einer bergrechtlichen Erlaubnis handelt es sich lediglich um das Recht, in einem festgelegten Gebiet einen bestimmten Rohstoff aufsuchen zu dürfen. Eine solche Erlaubnis berechtigt nicht zur Durchführung von technischen Maßnahmen, wie z. B. dem Niederbringen von Erkundungsbohrungen oder seismische Untersuchungen. Technische Maßnahmen wie diese muss das Unternehmen gesondert in Form von Betriebsplänen bei der zuständigen Bergbehörde beantragen.

Hintergrund „Untertage-Erdgasspeicher“:

Der Erdgasverbrauch unterliegt temperaturabhängig großen saisonalen und tageszeitlichen Veränderungen. Zur Abdeckung dieser Verbrauchsschwankungen werden in Deutschland seit über 50 Jahren Untertage-Gasspeicher eingesetzt. In Deutschland existieren z.Z. etwa 50 Speicherbetriebe. Weltweit sind über 600 Untertagespeicher in Betrieb. Untertage-Erdgasspeicher werden prinzipiell in Porenspeicher und Kavernenspeicher unterschieden. Als Porenspeicher dienen ehemalige Erdöl- oder Erdgaslagerstätten und Aquifere in Sedimentbecken von Nord-, Ost- und Süddeutschland. Bei ihnen dominieren Sandsteine als poröse Speicherhorizonte. Salz-Kavernenspeicher werden durch bergmännisches Aussolen zylindrischer Hohlräume hergestellt. Ihr Vorkommen ist auf mächtige Salinare in Norddeutschland bis etwa in den Raum Fulda beschränkt.


Pressesprecher:


Andreas Beuge, Tel.: +49-(0)511-643-2679, Mobil: +49-(0)170-8569662,
E-Mail: Andreas.Beuge@lbeg.niedersachsen.de
zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln