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Emlichheim: Pumpversuch und weitere Messstellen geplant

Das beim Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) eingereichte Sanierungskonzept und die laufenden Untersuchungen im Umfeld der Einpressbohrungen Em 132 und Em 51 waren die Schwerpunktthemen bei der siebten Projetgruppensitzung am 22. Oktober in Nordhorn. In der vom LBEG geleiteten Sitzung informierte das Unternehmen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die Inhalte des Sanierungskonzeptes, die Probenahme-Ergebnisse und die bevorstehenden Maßnahmen.

Bisher liegen die Ergebnisse für 101 Grund- und Oberflächenwasserproben vor. Demnach besteht durch den Lagerstättenwasseraustritt aktuell keine Gefahr für Menschen, Tiere und Pflanzen. Das bestehende Grund- und Oberflächenwassermonitoring soll in den kommenden Wochen noch um weitere acht Messstellen ausgebaut werden.

Sollte das beim LBEG vorgelegte Sanierungskonzept alle Voraussetzungen erfüllen wird das Unternehmen voraussichtlich noch in diesem Jahr, mit der Sanierung beginnen. Als erster Schritt der Sanierung wird ein Immissionspumpversuch durchgeführt. Bei diesem Pumpversuch wird in der neben der Bohrung Emlichheim 132 niedergebrachten Rammkernbohrung mit Lagerstättenwasser verunreinigtes Grundwasser zurückgefördert. Ziel dabei ist es, weiterführende Erkenntnisse über die Durchlässigkeit des Gesteins und die Verteilung des Lagerstättenwassers zu erhalten.

Sobald die durch den Pumpversuch erforderlichen Daten vorliegen, wird das Unternehmen mit dem Herauspumpen des mit Lagerstättenwasser verunreinigten Grundwassers beginnen. Es soll anschließend über eine Einpressbohrung des Unternehmens zurück in die eigentliche Lagerstätte in etwa 1000 Meter Tiefe gepumpt werden. Der gesamte Vorgang wird voraussichtlich einige Jahre dauern.

An der Arbeitssitzung unter Leitung des LBEG nahmen Vertreterinnen und Vertreter des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz, des Landkreises Grafschaft Bentheim, der Samtgemeinde Emlichheim, der niederländischen Provinz Drenthe, der Wintershall Dea GmbH und des vom Unternehmen beauftragten Ingenieurbüros teil.

Im Anschluss an die Arbeitssitzung fand ein Pressegespräch statt, um die Medien und damit die Öffentlichkeit über den aktuellen Stand sowie die weiteren Maßnahmen im Umgang mit dem Lagerstättenwasseraustritt zu informieren.

Hintergrund

An den Bohrungen Emlichheim 132 und Emlichheim 51 in der Grafschaft Bentheim ist es zu Korrosionen gekommen. Dabei sind aus der Bohrung Emlichheim 132 zwischen 2014 und 2018 bis zu 220.000 Kubikmeter Lagerstättenwasser ausgetreten. Das hat eine vorläufige Gefährdungsabschätzung des Betreibers der Bohrung ergeben. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist das Wasser in einer Tiefe von 134 bis 230 Metern ausgetreten. Wasserproben aus Oberflächengewässern und dem oberflächennahen Grundwasser zeigen keine Gefahr für Menschen, Tiere und Pflanzen.

Service


Artikel-Informationen

erstellt am:
29.10.2019

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