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Landkreis Grafschaft Bentheim: Vorläufige Gefährdungsabschätzung für Bohrung Em 51 und vom LBEG gefordertes erweitertes Monitoringkonzept für Em 132 liegen vor

03.09.2019


Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) hat gestern Abend von der Wintershall Dea GmbH die vorläufige Gefährdungsabschätzung zu der Einpressbohrung Emlichheim 51 in der Grafschaft Landkreis Bentheim erhalten. Demnach hat sich der bisherige Kenntnisstand bestätigt, dass aus dieser Bohrung kein Lagerstättenwasser ausgetreten ist. Das haben verschiedene Bohrloch- und Temperaturmessungen sowie ein Injektionstest ergeben. Der Vorabzug wird aktuell beim LBEG geprüft. Das Unternehmen wird zeitnah noch einen so genannten Rückfördertest durchführen, um einen möglichen Lagerstättenwasseraustritt komplett auszuschließen.

Bereits Freitagabend hatte das Unternehmen beim LBEG einen Vorabzug für eine Erweiterung des geforderten Erkundungs- und Monitoringprogramms für die Bohrung Emlichheim 132 vorgelegt. Es sollen unter anderem weitere Grundwassermessstellen errichtet werden, um sicherzustellen, dass auch zukünftig kein Aufstieg der Schadstoffe in das nutzbare Grundwasser erfolgt. Der Vorabzug wird aktuell ebenfalls beim LBEG geprüft.


Hintergrund:

Die Außenverrohrung der Bohrung Emlichheim 51 weist in einer Tiefe von 555 Metern, von 768 Metern und 788 Metern Korrosionen auf. Das hatte das Unternehmen dem LBEG im März dieses Jahres mitgeteilt. Zuvor erhielt das LBEG Informationen über Korrosionen an der Bohrung Emlichheim 132 in einer Tiefe von mehr als 148 Metern. Das LBEG äußerte einen Straftatverdacht und das Unternehmen zeigte sich selbst an. Das Verfahren läuft noch. Es ist noch nicht abgeschlossen.

Ebenfalls im März berief das LBEG eine Projektgruppe bestehend aus Betreiber, Landkreis, Samtgemeinde und Gewässerkundlichem Landesdienst ein. Die erste Sitzung fand im März statt, bei der erste Maßnahmen veranlasst wurden. Dazu zählten unter anderem Kamerabefahrungen, Beprobungen von Grund- und Oberflächenwassermessstellen, Rückförder- und Druckversuche sowie die Erarbeitung einer Gefährdungsabschätzung.

Am 26. Juli 2019 erhielt das LBEG die vorläufige Gefährdungsabschätzung des Unternehmens zur Em 132. Demnach könnten zwischen 2014 und 2018 bis zu 220.000 Kubikmeter Lagerstättenwasser aus der Bohrung ausgetreten sein.

Das Unternehmen hatte im August als Maßnahme aus der Projektgruppe begonnen neben der Emlichheim 132 eine Tiefbohrung niederzubringen, um u.a. zu untersuchen, wie sich das Lagerstättenwasser vertikal ausgebreitet hat. Aromatische Kohlenwasserstoffe (BTEX) im Feststoff und damit Bestandteile von Lagerstättenwasser wurden in Tiefen zwischen 99 und 145 Metern nachgewiesen. Die Bohrung kann nach Fertigstellung zur Sanierung des Schadens genutzt werden. Das Unternehmen hat zugesichert den Schaden zu sanieren. Ein entsprechendes Sanierungskonzept soll spätestens Ende September vorliegen.

Allgemein hatte das LBEG direkt nach der Schadensfeststellung alle Erdöl- und Erdgasunternehmen aufgefordert, der Behörde Daten zu sämtlichen Einpress- und Versenkbohrungen in Niedersachsen zur Verfügung zu stellen. Ein Großteil der Daten wurde fristgerecht eingereicht. Weitere nachgeforderte Daten liegen seit 31. August vor. Diese Daten u.a. zur Vornutzung, den verwendeten Werkstoffen, den versenkten Fluiden, Maßnahmen zur Verhinderung von Korrosion und Überwachungsmaßnahmen der Bohrungen werden derzeit ausgewertet. Ziel ist es, auszuschließen, dass ähnlich gelagerte Korrosionen an anderen Bohrungen in Niedersachsen existieren.

Antworten auf Häufig gestellte Fragen zum Thema

Pressemitteilung des LBEG vom 23.08.2019

Ansprechpartner:

Heinke Traeger: 0511 / 643 2274 und Björn Völlmar: 0511 / 643 3086

presse@lbeg.niedersachsen.de



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erstellt am:
03.09.2019

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