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Erkundung des ehemaligen Kalibergwerk Ehmen in Wolfsburg: Gut besuchte Informationsveranstaltung über Sanierungsarbeiten

Thomas Finkeldey vom LBEG (li.) erklärt bei der gut besuchten Informationsveranstaltung die geplanten Arbeiten.   Bildrechte: LBEG/Eike Bruns
Thomas Finkeldey vom LBEG (li.) erklärt bei der gut besuchten Informationsveranstaltung die geplanten Arbeiten.

Bis zum letzten Platz gefüllt war die Informationsveranstaltung, die das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) am Dienstagabend im Wolfsburger Stadtteil Ehmen angeboten hat, um über die geplante Erkundung der Schächte I und II des ehemaligen Kalibergwerks Ehmen zu informieren. Rund 80 Anwohnerinnen und Anwohner sowie weitere Interessierte ließen sich bei der Veranstaltung in der Grundschule Wolfsburg-Ehmen von der ausführenden Arbeitsgemeinschaft und Mitarbeitern des LBEG die geplanten Arbeiten präsentieren.

Die beiden Schächte des ehemaligen Kalibergwerks haben jeweils eine Tiefe von circa 680 Metern. Sie sind derzeit unter anderem mit Betonplomben abgedichtet. Diese sollen verhindern, dass Süßwasser in das darunterliegende Grubengebäude eindringt und anlöst. Beim Schacht Ehmen I ist die Plombe in einer Tiefe von 240 Metern und beim Schacht Ehmen II in 310 Metern Tiefe eingebaut worden.

Das Hauptaugenmerk liegt zunächst auf dem Schacht I, der mitten in einem Wohngebiet liegt. Er soll in den nächsten Jahren saniert werden, ehe der Schacht II in den Mittelpunkt rückt. Der Plan ist, so Heidrun Rauche von der Firma Ercosplan, die Plombe mit einem Durchmesser von circa 300 Millimeter zu durchbohren. Dazu, erklärte Michael Grosser von der Bohrfirma H. Angers & Söhne, werde ein rund 50 Tonnen schweres Bohrgerät installiert, um den Betonpfropfen in dieser Tiefe durchbohren zu können. Zum Schutz vor austretenden Gasen und Flüssigkeiten bekommt das Bohrloch eine Absperreinrichtung (Preventer).

Thomas Finkeldey und Jens von den Eichen vom LBEG erläuterten, dass dann erkundet werden könne, wie es unter der Plombe aussieht. Je nach Zustand des darunterliegenden Grubengebäudes würde es geflutet werden, wenn es nicht ohnehin schon mit salzhaltigem Wasser erfüllt ist.

Die Anwohnerinnen und Anwohner interessierten sich vor allem für die Sicherheitsvorkehrungen und für eine mögliche geothermische Nachnutzung. Schon im Vorfeld hatte LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier klargestellt: „Wir sind nicht nur Bergbehörde, sondern auch Niedersächsischer Geothermiedienst und unterstützen alle Bestrebungen, die die ressourcenschonende und regenerative Energiegewinnung mit Erdwärme zum Ziel haben.“ In der Informationsveranstaltung ergänzte Thomas Finkeldey: „Wir werden alle gewonnenen Daten für mögliche Geothermieprojekte zur Verfügung stellen.“ Die Arbeiten an den Schächten, so der Altbergbau-Experte des LBEG, werden sich über mehrere Jahre erstrecken. Das Durchbohren der Plombe ist für Frühjahr 2024 geplant. Die Gesamtkosten der Erkundung werden voraussichtlich einen siebenstelligen Eurobetrag erreichen.

Weitere Infos:

· Seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts wurden in Ehmen Stein- und Kalisalze gefördert. Im Jahr 1925 wurde das Bergwerk im heutigen Wolfsburger Stadtteil stillgelegt.

· Das LBEG ist in Niedersachsen die zuständige Behörde für Maßnahmen zur Abwehr von Gefahren aus verlassenen Grubenbauen und Bohrungen, die nicht mehr der Bergaufsicht unterliegen. Es saniert daher im Sinne der Gefahrenabwehr alte Schächte und Stollen. Damit soll vermieden werden, dass Tagesbrüche oder andere größere Schäden an der Oberfläche entstehen.

Pressekontakt: Eike Bruns, Tel.: 0511 643 2274, Björn Völlmar, Tel.: 0511 643 3086,

E-Mail: presse@lbeg.niedersachsen.de, Internet: http://www.lbeg.niedersachsen.de

Bürgerinformationsveranstaltung zur Sanierung des Schachts I des ehemaligen Kaliberwerks Ehmen in Wolfsburg

 

Präsentation für die Bürgerinformationsveranstaltung

  Präsentation
(PDF, 11,80 MB)

Artikel-Informationen

erstellt am:
27.09.2023
zuletzt aktualisiert am:
28.09.2023

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