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Fachtagung des LBEG mit Wirtschafts- und Bauminister Olaf Lies: Förderung mineralischer Rohstoffe geht nur gemeinsam

NABU-Landesvorsitzender Dr. Holger Buschmann (v.re.), Ralf Sygusch, Verbandsdirektor Regionalverband Großraum Braunschweig, Eike Bruns (LBEG) und Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen diskutieren über Rohstof   Bildrechte: LBEG/Björn Völlmar
NABU-Landesvorsitzender Dr. Holger Buschmann (v.re.), Ralf Sygusch, Verbandsdirektor Regionalverband Großraum Braunschweig, Eike Bruns (LBEG) und Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen, diskutieren über Rohsto

Mineralische Rohstoffe sind für die Wirtschaft gerade im Bausektor unerlässlich. Doch heimische Lagerstätten werden zunehmend schwerer erreichbar. Wie dieser Zielkonflikt gelöst werden könnte, darüber diskutierten heute beim Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der hochkarätig besetzten Tagung „Mineralische Rohstoffe in Niedersachsen – Lokale Lösungen für globale Herausforderungen“.

„In naher Zukunft werden erhebliche Mengen an Rohstoffen für notwendige infrastrukturelle Modernisierungen und die Energiewende benötigt“, sagte LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier. Doch der notwendige Abbau vor Ort führe oftmals zu Widerständen in Gesellschaft, Politik und Planungsbehörden, so Mühlenmeier. Das spiegele sich auch im „Rohstoffsicherungsbericht Niedersachsen 2022“ wieder, den das LBEG unlängst veröffentlicht hatte und zum Anlass nahm, die Tagung zu veranstalten.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies dankte für die Zusammenstellung der Daten. „Diese brauchen wir als sachliche Grundlage für weitere Planungen und Diskussionen“, so der Minister. Denn die Entwicklung neuer Rohstoffvorkommen fände nicht mehr die allgemeine Zustimmung wie in der Vergangenheit. Häufig gebe es Reaktionen getreu dem Sankt-Florians-Prinzip „Nicht in meinem Garten“. Dabei gerate die hohe Abhängigkeit unserer Wirtschaft von energetischen und mineralischen Rohstoffen zu häufig in den Hintergrund.

In den anschließenden Fachvorträgen zogen Dr. Carsten Schwarz und Christof Poser als Fazit des in ihrem LBEG-Fachreferat erstellten Rohstoffsicherungsberichts einen nahezu unveränderten Bedarf an oberflächennahen mineralischen Rohstoffen in Niedersachsen in den kommenden Jahrzehnten. Eine raumordnerische Ausweisung und Sicherung von Lagerstätten sei zwingend erforderlich, zumal viele im Abbau befindlichen Lagerstätten absehbar nicht mehr zur Verfügung stehen. Aufgrund konkurrierender Nutzung sei dabei eine breite gesellschaftliche und politische Diskussion unerlässlich.

Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies betont, dass die Daten des vom LBEG ver-fassten Rohstoffsicherungsbericht eine wichtige und sachliche Grundlage für weitere Planungen und Diskussion sind.   Bildrechte: LBEG/Björn Völlmar
Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies betont, dass die Daten des vom LBEG verfassten Rohstoffsicherungsbericht eine wichtige und sachliche Grundlage für weitere Planungen und Diskussion sind.

Dass das eine Herausforderung gerade für Planungsbehörden bedeutet, stellte André Menzel vom Regionalverband Großraum Braunschweig dar. Eine gute Zusammenarbeit stärke seiner Meinung nach das Bewusstsein dafür, dass man konkurrierende Nutzung auch zu einem Ergebnis führen könne, dass nahezu alle Seiten bedient. Dr. Matthias Krause von der Manske KSR GmbH beleuchtete die Sicht eines Rohstoffgewinnungsunternehmens, das nicht nur vor planungs- und genehmigungsrechtlichen Herausforderung stehe, sondern oftmals auch mit hohen Akzeptanzproblemen vor Ort kämpfen müsse.

In der abschließenden Podiumsdiskussion bekräftigten Dr. Holger Buschmann, Landesvorsitzender des Naturschutzbund Niedersachsen (NABU), und Dr. Volker Müller, Hauptgeschäftsführer der Unternehmerverbände Niedersachsen, ihren Willen, im Dialog gemeinsame Lösungen zu finden. Nach- oder Umnutzung von Abbauflächen sei dabei ebenso ein Thema wie die Wiederverwendung von Rohstoffen. Ralf Sygusch, Verbandsdirektor des Regionalverbandes Großraum Braunschweig, ergänzte, dass auch eine Mehrfachnutzung von Flächen in zeitlichen oder räumlichen Dimensionen eine Perspektive für die Zukunft sein könne.

Weitere Infos:

· Das LBEG legt in unregelmäßigen Abständen einen aktuellen Überblick über die rohstoffwirtschaftlichen Daten von Niedersachsen vor.

· Der GeoBericht 46 „Rohstoffsicherungsbericht Niedersachsen 2022“ ist im Internet unter https://dx.doi.org/10.48476/geober_46_2022 verfügbar und kann in der gedruckten Fassung unter der E-Mail-Adresse SteineErdenSalz@lbeg.niedersachsen.de kostenfrei bestellt werden.

· Der aktuelle Rohstoffsicherungsbericht liefert Informationen zur Produktion und Verwendung wichtiger mineralischer Rohstoffe. Schwerpunkte sind die Gewinnung und Verarbeitung der oberflächennahen mineralischen Rohstoffe, aber auch die tiefliegenden Rohstoffe Niedersachsens – besonders die Kohlenwasserstoffe Erdöl und Erdgas sowie Salze – werden zusammenfassend beschrieben. Neben Berichten über die Fortschreibung des Landes-Raumordnungsprogramms Niedersachen informieren weitere Fachbeiträge über das Geologiedatengesetz (GeoIDG) sowie das Recycling von Bauabfällen in Niedersachsen.

Pressekontakt: Eike Bruns, Tel.: 0511 643 2274, Björn Völlmar, Tel.: 0511 643 3086,

E-Mail: presse@lbeg.niedersachsen.de, Internet: http://www.lbeg.niedersachsen.de

Artikel-Informationen

erstellt am:
28.04.2023

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