Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie Niedersachsen klar Logo

Hubschrauberflüge in den Landkreisen Rotenburg und Stade: LBEG erkundet Grundwasser aus luftiger Höhe

In welcher Tiefe befindet sich das Grundwasser? Wie sind die Grundwasserleiter aufgebaut? Welche Bereiche sind versalzen? Um diesen Fragen für die Landkreise Rotenburg und Stade nachzugehen, nimmt das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) vom 2. bis 13. November hubschraubergestützte geophysikalische Messungen vor.

Der Hubschrauber schleppt eine Antenne in circa 30 Meter Höhe über die Geländeoberfläche. Mit der Antenne wird die Verteilung der spezifischen elektrischen Widerstände im Untergrund bis in eine Tiefe von etwa 200 Meter aufgezeichnet (SkyTEM-Verfahren). „Von den gemessenen Widerständen können wir die geologischen und hydrogeologischen Verhältnisse im Untergrund ableiten. So deuten hohe Widerstände auf Sand oder Kies und niedrige auf Ton oder Salzwasser hin“, sagt der LBEG-Hydrogeologe Nico Deus. Diese Informationen sind wichtige Eingangsdaten bei der Ausweisung von Trinkwasserschutzgebieten und spielen für die Dimensionierung und den Ausbau von geothermischen Bohrungen eine große Rolle.

Die Messungen erfolgen auf in Nord-Süd-Ausrichtung verlaufenden Fluglinien, die einen Abstand von durchschnittlich 350 Metern haben. Das Befliegungsgebiet reicht von Bremervörde über Zeven bis an die Bundesautobahn 1 heran und ist der beigefügten Karte zu entnehmen.

Im Anschluss an die Befliegung werden die geophysikalischen Daten zur Erstellung eines geologischen Untergrundmodells genutzt, auf dessen Basis die Grundwasserversalzungsbereiche speziell in den in der Elster-Kaltzeit entstandenen Rinnenstrukturen kartiert werden.

Befliegungsgebiet für SkyTEM-Untersuchungen bei Zeven Bildrechte: LBEG
Befliegungsgebiet für SkyTEM-Untersuchungen bei Zeven

Weitere Infos:

Während der Messungen wird ein primäres Magnetfeld erzeugt. Das schnelle Abschalten des Stroms, der als Anregung des primären Magnetfeldes im Transmitter fließt, bewirkt das Zusammenbrechen des Magnetfeldes, welches wiederum Wirbelströme im leitfähigen Untergrund erzeugt. Die Wirbelströme induzieren ein sekundäres Magnetfeld im Untergrund, welches mit einer Induktionsspule gemessen wird und Informationen über die Leitfähigkeit des Untergrundes enthält.

Weitere Informationen zum SkyTEM-Verfahren gibt es unter https://www.skytem.com.

Näheres zur Aerogeophysik ist im Internet unter https://www.bgr.bund.de/DE/Themen/GG_Geophysik/Aerogeophysik/aerogeophysik_node.html verfügbar.

Presskontakt: Eike Bruns, Tel.: 0511 643 2274, Björn Völlmar, Tel.: 0511 643 3086,

E-Mail: presse@lbeg.niedersachsen.de, Internet: http://www.lbeg.niedersachsen.de

Artikel-Informationen

erstellt am:
30.10.2020

zum Seitenanfang
zur mobilen Ansicht wechseln