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Neue Karte für den niedersächsischen Küstenbereich: Wo das Grundwasser salzig wird

Wie tief kann mein Brunnen sein, ohne dass er salzhaltiges Grundwasser erreicht? Bis zu welcher Tiefe erfüllt das Grundwasser die Gütekriterien der Trinkwasserverordnung? Es sind Fragen wie diese, die sich Privatpersonen oder Behörden stellen. Antworten liefert die neue Karte der Grundwasserversalzung, die das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) jetzt herausgegeben hat. Vorerst deckt sie weite Teile der niedersächsischen Küstenbereiche ab.

Als Geologischer Dienst für Niedersachsen hat das LBEG das Kartenwerk zum Thema Grundwasserversalzung überarbeitet. Die hydrogeologische Übersichtskarte über die Versalzung des Grundwassers im Maßstab 1:200.000 aus dem Jahr 1987 war nicht mehr ausreichend. „Der Datenbestand war alt und die Karte für viele aktuelle Fragestellungen zu grob“, sagt LBEG-Hydrogeologe Nico Deus. Genaue Tiefenaussagen über die Süß-/Salzwassergrenze lassen sich damit nicht machen.

Erst durch die flächendeckende Auswertung neuer geophysikalischer Befliegungsdaten wird die Süß-/Salzwassergrenze jetzt bis zu einer Tiefe von 20 Metern mit einer Genauigkeit von fünf Metern, darunter mit einer Genauigkeit von 20 Metern dargestellt. Dafür nutzte das LBEG Daten zur Hubschrauberelektromagnetik (HEM), die von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) zur Verfügung gestellt wurden. In engmaschigen Flugbahnen wurden aus der Luft die spezifischen elektrischen Widerstände im Untergrund gemessen.

Durch die flächendeckenden und hochauflösenden geophysikalischen Daten wurde in Verbindung mit Grundwasserbeschaffenheitsdaten ein detailliertes 3D-Modell im Maßstab 1:50.000 erstellt, das eine Tiefeneinstufung der Süß-/Salzwassergrenze erlaubt.

Aus diesem 3D-Modell ist die neue „Hydrogeologische Karte von Niedersachsen 1:50.000 Versalzung des Grundwassers“ entstanden, die jetzt auf dem NIBIS-Kartenserver veröffentlicht wurde. Im aktuellen Arbeitsstand deckt sie die niedersächsischen Küstenbereiche in einem Gebiet von Neu-Wulmstorf bis Aurich ab. Die westlichsten Küstenregionen Niedersachsens sind derzeit in Vorbereitung. „Parallel gehen wir die Binnenversalzung an“, erklärt Nico Deus, dass demnächst auch Bereiche weiter im Landesinneren beflogen und im NIBIS-Kartenserver ergänzt werden.

Als Staatlicher Geologischer Dienst von Niedersachsen setzt sich das LBEG für den Schutz des Grundwassers ein. Die Landesbehörde nimmt umfangreiche Untersuchungen vor, die die Voraussetzung für einen vorausschauenden Grundwasserschutz und damit für sauberes Trinkwasser sind.

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Pressekontakt: Eike Bruns, Tel.: 0511 643 2274, Björn Völlmar, Tel.: 0511 643 3086,

Artikel-Informationen

erstellt am:
20.05.2020
zuletzt aktualisiert am:
30.06.2020

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