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LBEG untersucht Bodenverunreinigung auf Erdgasförderplatz bei Hemsbünde

17.01.2011


Auf dem nordwestlich von Hemsbünde (Landkreis Rotenburg/Wümme) gelegenen Erdgasförderplatz Hemsbünde Z1 des Unternehmens RWE Dea AG ist bei Reinigungsarbeiten Quecksilber in das Erdreich gelangt.

Schwerpunktmäßig im vierten Quartal 2010 wurden auf diesem Betriebsplatz durch ein von RWE Dea beauftragtes Fachunternehmen nicht mehr benötigte Anlagenteile (Wärmetauscher) gereinigt. Die Reinigung ist notwendig, da sich in diesen Anlagenteilen im Gasstrom befindliche Stoffe wie Quecksilber ablagern. Diese fallen bei der Erdgasförderung an und stammen aus der Erdgaslagerstätte. Sie sind also natürlichen Ursprungs.

Bei der Reinigung werden die Anlagenteile mit Wasser ausgespült. Im Arbeitsbereich wurde durch geeignete Absperrmaßnahmen verhindert, dass Wasser und Verunreinigungen in den Boden gelangen. Nach Beendigung der Reinigungsarbeiten wurden am Rand der Arbeitsfläche auf dem Betriebsgelände Verfärbungen entdeckt. Das betriebseigene Labor der RWE Dea hat daraufhin Bodenproben entnommen und analysiert. Dabei wurde eine oberflächennahe Bodenbelastung durch Quecksilber in räumlich begrenztem Umfang festgestellt. Eine Gefahr für die Bevölkerung bestand zu keinem Zeitpunkt. Bei diesem Ereignis besteht kein Zusammenhang mit dem diskutierten Fracverfahren oder einem berichteten Leitungsschaden in Söhlingen.

RWE Dea hat den Sachverhalt dem LBEG nach Auswertung der Ergebnisse Anfang Januar 2011 gemeldet. Das LBEG hat in Abstimmung mit dem Landkreis Rotenburg/Wümme als untere Wasser- und Bodenschutzbehörde die behördlichen Ermittlungen der Ursachen und die Kontrolle über die Sanierungsarbeiten aufgenommen. Soweit die Schwellenwerte für die Berichterstattung überschritten sind, wird das LBEG auch dieses Ereignis zur Erfassung von Unfällen mit wassergefährdenden Stoffe an das Bundesamt für Statistik melden. So wurden zuletzt bundesweit jedes Jahr mehr als 2.000 solcher Ereignisse aus allen Industriezweigen erfasst und Informationen darüber veröffentlicht. Im LBEG-Aufsichtsbezirk hat sich die Zahl der meldepflichtigen Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen im Zeitraum von 2000 bis 2009 von 43 auf vier verringert.

Nach dem bisherigen Kenntnisstand ist der geschotterte Bereich im Südwesten des Betriebsgeländes oberflächennah mit Quecksilber belastet. Als Sofortmaßnahme wurde der Boden in dem betroffenen Gebiet ausgenommen. Um die Belastung noch genauer zu bestimmen, wurden darüber hinaus in der vergangenen Woche 50 weitere Proben genommen, diese werden zurzeit analysiert. Auch in den umgebenden Gräben wurden Wasserproben zur Analyse genommen.

Sobald die Ergebnisse der Analysen vorliegen, wird ein Sanierungskonzept erarbeitet und zeitnah umgesetzt. Eine erste Vorabstimmung über mögliche Maßnahmen fand bereits mit dem Landkreis Rotenburg/Wümme und RWE Dea statt.

„Wir werden die Öffentlichkeit über unsere gesetzlichen Pflichten hinaus auch über alle weiteren Sanierungsmaßnahmen direkt und zeitnah informieren. Dies gilt nicht nur für den Vorfall auf dem Erdgasförderplatz Hemsbünde, sondern auch für alle übrigen Ereignisse von hoher öffentlicher Relevanz. Auf diese Weise trägt das LBEG dem gewachsenen öffentlichen Interesse Rechnung“, so LBEG-Präsident Lothar Lohff.

Das LBEG ist Bergbehörde für Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Hamburg sowie Geologischer Dienst für Niedersachsen. Die Aufgabenwahrnehmung erfolgt fachlich, neutral und wirtschaftlich unabhängig. Das LBEG überwacht die Bergbaubetriebe in Bezug auf Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz. Im Sinne der Daseinsvorsorge sichert das LBEG dauerhaft die Kenntnisse über Georessourcen und stellt diese bereit.

Ansprechpartner:

Klaus Söntgerath, Tel.: 05323-72-3209, Mobil: 0160-3072513
E-Mail: Klaus.Söntgerath@lbeg.niedersachsen.de

Pressesprecher:

Andreas Beuge, Tel.: 0511-643-2679, Mobil: 0170-8569662,
E-Mail: Andreas.Beuge@lbeg.niedersachsen.de
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