Aktuelle LBEG-Studie: Erdgasproduktion in Deutschland weiter rückläufig
27.03.2014
Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) verzeichnet erneut einen Rückgang bei der heimischen Erdgasproduktion. Zu diesem Ergebnis kommt das LBEG in seinem aktuellen Bericht „Erdöl- und Erdgasreserven in der Bundesrepublik Deutschland am 1. Januar 2014“.
Demnach förderte die Erdgasindustrie 2013 in Deutschland nur noch 10,7 Milliarden Kubikmeter Rohgas. Das entspricht einem Förderrückgang von 8,8 %. Zum Vergleich: Im Jahr 2012 produzierte Deutschland noch 11,7 Milliarden Kubikmeter und 2011 rund 12,9 Milliarden Kubikmeter.
Die heimischen Rohgasreserven belaufen sich 2014 auf 103,6 Milliarden Kubikmeter und lagen damit um 19,6 Milliarden Kubikmeter unter denen des Vorjahres (- 15,9 %). Die stetige Abnahme der Erdgasreserven ist im Wesentlichen auf die zunehmende Erschöpfung der vorhandenen Lagerstätten zurückzuführen. Zudem sind in den vergangenen Jahren nennenswerte Neufunde ausgeblieben und vorhandene Kapazitäten werden von den Unternehmen derzeit aufgrund der energie- und umweltpolitischen Diskussion nicht ausgebaut.
Im Ländervergleich liegt die zentrale Erdgas-Provinz Deutschlands in Niedersachsen. Hier lagern nach der aktuellen Statistik 98,4 % (+ 0,3 % gegenüber 2013) der Rohgasreserven. Insgesamt 94,9 % (+ 0,4 %) des geförderten Rohgases haben die Unternehmen 2013 hier produziert.
Beim Erdöl wurden 2013 in Deutschland insgesamt 2,6 Millionen Tonnen gefördert. Das ist eine Steigerung von rund 17.000 Tonnen bzw. 0,6 % gegenüber 2012. Die erwarteten Erdölreserven in Deutschland betrugen am Stichtag (1. Januar 2014) 31,5 Millionen Tonnen und liegen damit um 1 Millionen Tonnen unter dem Ergebnis des Vorjahres (- 3,2 %).
Nach wie vor lagern die meisten sicheren und wahrscheinlichen Erdölreserven im Norddeutschen Becken. Der Anteil Schleswig-Holsteins fiel aber gegenüber dem Vorjahr um 2,6 % auf 38,6 %, während Niedersachsens Anteil um 1,5 % auf 32,3 % stieg. Die Reserven in Rheinland-Pfalz erhöhten sich um 1,5 % auf 27,4 %.
Wie im Jahr 2012 stammen auch im Jahr 2013 etwa 2,8 % des in Deutschland verbrauchten Erdöls aus heimischen Quellen. Die heimische Erdgasförderung trug mit einem Anteil von 10 % (2013) zur Versorgung bei. Im Jahr 2012 nahm der Anteil noch 11 % und 2011 sogar 13,7 % ein.
Hintergrund „Reserve“:
Das LBEG erfasst jährlich die Erdöl- und Erdgasreserven der Förderfelder in der Bundesrepublik Deutschland. Die Reserven werden auf der Grundlage internationaler Standards ermittelt und beruhen auf den Meldungen der in Deutschland operierenden Erdöl- und Erdgasunternehmen. Als sichere Reserven werden Kohlenwasserstoffmengen (Erdöl und Erdgas) in bekannten Lagerstätten bezeichnet, die aufgrund lagerstättentechnischer und geologischer Erkenntnisse unter den gegebenen wirtschaftlichen und technischen Bedingungen mit einem Wahrscheinlichkeitsgrad von mindestens 90 % gewinnbar sind. Bei den wahrscheinlichen Reserven liegt der Grad bei mindestens 50 %.
Zum Reservenbericht:
http://www.lbeg.niedersachsen.de/master/C38215718_N38202300_L20_D0_I31802357.html
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