LBEG stellt neue Karte bei Norddeutscher Geothermietagung vor: Mehr Sicherheit bei Erdwärmebohrungen
30.09.2015
Das GEOZENTRUM Hannover ist am 7. Oktober 2015 Mittelpunkt der norddeutschen Geothermie-Branche. Während der Veranstaltung präsentiert das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) erstmals seine neue Karte zu den Sulfatgesteinen in Niedersachsen. Die Karte zeigt die Verbreitung von Gips und Anhydrit bis 200 Meter unter der Erdoberfläche.
Das Thema Sulfatgesteine war durch ein Geothermieprojekt in Staufen (Baden-Württemberg) in den Fokus gerückt. Dort sind im Sommer 2007 erhebliche Gebäudeschäden aufgetreten, nachdem quellfähiger Anhydrit durchbohrt und anschließend nicht ausreichend gegen Grundwasserzutritt isoliert worden war. Im Untergrund setzte eine Umwandlung von Anhydrit zu Gips, verbunden mit einer erheblichen Volumenzunahme ein. Die Volumenzunahme führte letztlich zu starken Bodenhebungen und anschließenden Gebäudeschäden. Um solche Vorfälle zu vermeiden, ist es notwendig die Verbreitung der Sulfatgesteine zu kennen.
„Bisher sind in Niedersachsen keine negativen Auswirkungen durch das Antreffen von Sulfatgesteinen bei Erdwärmebohrungen bekannt. Damit dies bei der zunehmenden Zahl von Erdwärmebohrungen auch zukünftig so bleibt, müssen wir unsere Datengrundlagen ständig erweitern und verbessern. Die neue Karte liefert hierzu einen wichtigen Beitrag“, so Dr. Robert Schöner, Leiter des Zentrums für TiefenGeothermie / Oberflächennahe Geothermie (ZTG) im LBEG.
Die Norddeutsche Geothermietagung wird von der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR), dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), dem Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG), hannoverimpuls und Enerchange organisiert.Programm der Norddeutschen Geothermietagung 2015
Zentrum für TiefenGeothermie / Oberflächennahe Geothermie (ZTG)