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75-Jahr-Feier im Geozentrum Hannover: Geologischer Dienst ist ein Vorbild für Digitalisierung

Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (M.) und Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Wunderling-Weilbier (re.) gratulieren LBEG-Präsidenten Carsten Mühlenmeier zu 75 Jahre Staatlicher Geologischer Dienst und 40 Jahre NIBIS.   Bildrechte: LBEG/Eike Bruns
Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (M.) und Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Wunderling-Weilbier (re.) gratulieren LBEG-Präsidenten Carsten Mühlenmeier zu 75 Jahre Staatlicher Geologischer Dienst und 40 Jahre NIBIS.

Vor 75 Jahren wurde der Staatliche Geologische Dienst für Niedersachsen ins Leben gerufen. Heute sorgt dieser im Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) beheimatete Dienst dafür, dass die Behörde eine der fortschrittlichsten in Niedersachsen ist. LBEG-Präsident Carsten Mühlenmeier sagte zum Auftakt der Jubiläumsfeierlichkeiten im Geozentrum Hannover am Montag: „Wir sind ein Vorreiter auf dem Weg zur komplett digitalen Behörde. Unser gesamter Austausch läuft digital: Bohranzeigen, Auswertungen, Kartenwerke, Modelle – alles ist digital.“ Ein Grundstein dafür sei das Niedersächsische Bodeninformationssystem NIBIS, dessen 40-Jähriges Bestehen ebenfalls gefeiert wird. Das System, dessen bekanntestes Online-Tool der NIBIS®-Kartenserver ist, ist laut Mühlenmeier „unser digitales Tor zur geologischen Welt“.

1950 wurde das Amt für Bodenforschung in Hannover gegründet, aus dem 1958 das Niedersächsische Landesamt für Bodenforschung (NLfB) und schließlich 2006 nach der Zusammenlegung mit dem Landesbergamt das heutige LBEG wurde. Nicht verändert hat sich indes die Aufgabe, die die geologischen Landesdienste schon seit dem Beginn der systematischen Kartierung des Untergrunds mit der Königlichen Preußischen Geologischen Landesanstalt 1873 haben. Die geologische Landesaufnahme mit verlässlichen Karten über den Untergrund, die heute digital und zumeist als modernes dreidimensionales Modell öffentlich verfügbar sind, prägt nach wie vor die Arbeit der Behörde. „Hinzu gekommen sind unter anderem“, so der LBEG-Präsident, „praktische Fragestellungen – Rohstofferkundung, Baugrund, Grundwasser, Hochwasserschutz, Moorentwässerung und landwirtschaftliche Bodenkunde.“ Der Behördenchef fasste es mit den Worten zusammen: „Unser Dienst war von Anfang an angewandte Geowissenschaft.“

„Sie sind Pioniere der Digitalisierung von Bodendaten“, sagt Umweltminister Christian Meyer über den Staatlichen Geologischen Dienst im LBEG.   Bildrechte: LBEG/Eike Bruns
„Sie sind Pioniere der Digitalisierung von Bodendaten“, sagt Umweltminister Christian Meyer über den Staatlichen Geologischen Dienst im LBEG.

Dass das LBEG mit seinen vielfältigen Aufgaben, die weitestgehend digital umgesetzt werden, eine Vorreiterrolle einnimmt, bestätigten auch die Grußworte aus den drei Landesministerien, denen die Behörde zuarbeitet.
Matthias Wunderling-Weilbier, Staatssekretär im Niedersächsischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Bauen, dem das LBEG zugeordnet ist, sagte: „Es gibt in Niedersachsen und vermutlich bundesweit keine Behörde, die ein solches Maß an Digitalisierung bereits umgesetzt hat. Moderne 3D-Modelle, Geoinformationssysteme und Fernerkundungstechnologien ermöglichen heute, den Untergrund noch präziser zu erfassen und zu analysieren. Diese Innovationen tragen dazu bei, Risiken frühzeitig zu erkennen, Ressourcen effizient zu nutzen und Umweltbelastungen zu minimieren.“

Niedersachsens Minister für Umwelt, Energie und Klimaschutz, Christian Meyer, lobte in seinem Grußwort das Engagement des LBEG in seinen vielfältigen Funktionen: „Sie sind Pioniere der Digitalisierung von Bodendaten“, so der Umweltminister. Das sei beispielsweise wichtig für die Auswertung von Klimadaten, für den Schutz von Mooren oder für die Förderung regenerativer Energiequellen wie der Geothermie. „Wir brauchen ihr Fachwissen“, zog Meyer ein Fazit und unterstrich die Bedeutung des LBEG mit den Worten: „Wir müssen weiterhin mit Sachverstand ,Boden gut machen‘ – auch für die kommenden Generationen.“

Miriam Staudte, Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, betonte die wichtige Arbeit des LBEG beispielsweise bei der landwirtschaftlichen Nutzung in Moorgebieten, bei der Auswertung von Nährstoffeinträgen in den Boden oder bei Fachkulissen für die Umsetzung von Maßnahmen der Agrarpolitik. „Sie sind ein Kompass in Grund und Untergrund“, sagte die Ministerin. „Mit ihren Daten können wir praxisnahe Lösungen finden.“

Prof. Dr. Ralph Watzel, Präsident der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, und Prof. Dr. Martin Sauter, Direktor des LIAG-Instituts, mit denen das LBEG im Geozentrum untergebracht ist, unterstrichen, dass die drei Einrichtungen gemeinsam am Standort Hannover einen geologischen Hotspot in Deutschland darstellen. Der Vorsitzende des Bund-Länder-Ausschusses Bodenforschung, Thomas Haupt, attestierte dem weitgehend digitalisierten Landesamt: „Zurecht beansprucht das LBEG eine Leuchtturm-Rolle in der niedersächsischen Verwaltung.“ Bianca Beyer, stellvertretende Hauptgeschäftsführerin der Unternehmerverbände Niedersachsen sagte: „Der Geologische Dienst ist ein stiller und tragender Sockel, auf dessen Erkenntnissen wirtschaftliche Entscheidungen getroffen werden können und müssen.“

Nachdem gestern Nachmittag Dr. Johannes Müller, Leiter der Abteilung Geologische Beratung im LBEG, die Geschichte des Staatlichen Geologischen Dienstes für Niedersachsen von den Anfängen vor 75 Jahren bis zum jüngsten Online-Tool der Behörde, dem Niedersächsischen Bodenfeuchteinformationsdienst NIBOFID, beleuchtet hatte, schließen sich bis heute Mittag weitere Vorträge an, in deren Mittelpunkt insbesondere die digitalen Angebote des LBEG stehen. Neben dem Niedersächsischen Bodeninformationssystem sind das unter anderem geologische 3D-Modelle von Niedersachsen, das Online-Tool, das Immobilienbesitzer in ganz Niedersachsen Informationen zur Nutzung von Geothermie gibt, oder moderne Erkundungsmethoden für Grundwasser- und Klimadaten unter den sich aktuell wandelnden Herausforderungen.

Weitere Infos:

  • Das LBEG sammelt als Staatlicher Geologischer Dienst alle verfügbaren geologischen Informationen, bereitet sie auf und stellt sie in vielfältiger Form für praxisorientierte Nutzungen bereit.
  • Geologische Verhältnisse beeinflussen unter anderem die Bodenbeschaffenheit und bestimmen die hydrogeologischen Parameter einer Region. Kenntnisse über die zum Teil komplizierten geologischen Verhältnisse im Untergrund sind wichtige Basisdaten für alle größeren Baumaßnahmen. Informationen über den tieferen Untergrund sind unter anderem wichtig für die Rohstoffgewinnung und Seismik.
  • Mit seinen geologischen Fachabteilungen ist das LBEG auch Fachbehörde für Bodenschutz, Niedersächsischer Geothermiedienst (NGD) und Niedersächsischer Erdbebendienst (NED).
  • Das LBEG ist online erreichbar unter https://www.lbeg.niedersachsen.de/startseite/, der NIBIS®-Kartenserver ist unter der Adresse https://nibis.lbeg.de/cardomap3/ abrufbar. Zahlreiche weitere Online-Anwendungen lassen sich über die LBEG-Webseite finden.

Pressekontakt: Eike Bruns, Tel.: 0511 643 2274, Björn Völlmar, Tel.: 0511 643 3010,

E-Mail: presse@lbeg.niedersachsen.de, Internet: http://www.lbeg.niedersachsen.de

Artikel-Informationen

erstellt am:
17.06.2025

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