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Lagerstättenwasseraustritt bei Emlichheim: Sanierungsarbeiten laufen – Weitere Grundwassermessstellen und Sanierungsbrunnen geplant

Der aktuelle Stand der Sanierungsarbeiten an der Einpressbohrung Em 132 und die Untersuchungen im Umfeld der Einpressbohrung Em 51 im Landkreis Grafschaft Bentheim waren auch gestern die Schwerpunktthemen bei der dreizehnten vom Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) geleiteten Projektgruppensitzung.

Die monatlichen Beprobungen der Grundwassermessstellen und der Oberflächengewässer im Umfeld der beiden Einpressbohrungen verlaufen weiter planmäßig. Die Untersuchungsergebnisse der Beprobungen legt der Betreiber Wintershall Dea Deutschland GmbH weiterhin fortlaufend monatlich der Bergbehörde sowie den wasserwirtschaftlichen Fachbehörden vor. Demnach besteht durch die Lagerstättenwasseraustritte nachweislich weiterhin keine Gefahr für Menschen, Tiere und Pflanzen. Es gibt weiterhin keine Hinweise, dass Lagerstättenwasser in das oberflächennahe Grundwasser oder Oberflächenwasser eingetreten ist.

Im Umfeld der Bohrung Em 132 nutzt das Unternehmen derzeit drei Sanierungsbrunnen, mit denen das ausgetretene Lagerstättenwasser zurückgefördert wird. In 2023 soll ein weiterer Brunnen dazukommen, um die Sanierung voranzutreiben.

Bei der Besprechung wurden die Ergebnisse der ersten Fortschreibung des Erkundungs- und Sanierungskonzeptes näher erläutert sowie weitere Erkundungsmaßnahmen auf Basis der Ergebnisse des aktualisierten Strömungs- und Schadstofftransportmodells festgelegt. Für diese Erkundungsmaßnahmen wird das Unternehmen in den kommenden Monaten weitere Grundwassermessstellen errichten.

Die Untersuchungen an der Austrittsstelle des Lagerstättenwassers an der Em 51 wurden fortgeführt. Laut Betreiber ist die Bohrung oberhalb von 400 Metern dicht. Das haben Druck- und Rückfördertests ergeben. Die erweiterte Gefährdungsabschätzung zu der Em 51 hat das Unternehmen dem LBEG Mitte August vorgelegt. Sie wird aktuell vom LBEG, vom Gewässerkundlichen Landesdienst und der unteren Wasserbehörde des Landkreises Grafschaft Bentheim geprüft.

An der gestrigen Arbeitssitzung unter Leitung des LBEG nahmen Vertreterinnen und Vertreter des Landkreises Grafschaft Bentheim, der Samtgemeinde Emlichheim, des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN), der niederländischen Nachbargemeinde Emmen, der Wintershall Dea Deutschland GmbH und des vom Unternehmen beauftragten Ingenieurbüros teil.

Das Unternehmen plant für den 10. November von 16 bis 19:30 Uhr eine Informationsveranstaltung im Haus Ringerbrüggen in Emlichheim, um Bürgerinnen und Bürger über den Stand der Sanierungsarbeiten zu informieren.

Hintergrund:

An den Bohrungen Emlichheim 132 und Emlichheim 51 in der Grafschaft Bentheim ist es zu Korrosionen gekommen. Dabei sind aus der Bohrung Emlichheim 132 in einer Tiefe von etwa 150 Metern zwischen 2014 und 2018 bis zu 220.000 Kubikmeter Lagerstättenwasser in den Untergrund ausgetreten. Das Unternehmen saniert den Schaden aktuell unter Aufsicht des LBEG.

Die Außenverrohrung der Bohrung Emlichheim 51 weist in einer Tiefe zwischen 475 und 560 Metern Korrosionen auf. Aus dieser Bohrung ist ebenfalls Lagerstättenwasser ausgetreten.

Nach derzeitigem Kenntnisstand besteht bei beiden Bohrungen keine Gefahr für Mensch und Umwelt. Die betroffenen Bereiche befinden sich im tieferen Untergrund, bis zu mehrere hundert Meter unterhalb der oberflächennahen Grundwasserleiter. Grundwasser und vor allem Trinkwasser wird aus diesen Tiefen und in dieser Region nicht gefördert.

Weitere Informationen zu den Lagerstättenwasseraustritten

Pressekontakt: Eike Bruns, Tel.: 0511 643 2274, Björn Völlmar, Tel.: 0511 643 3086,

E-Mail: presse@lbeg.niedersachsen.de

Artikel-Informationen

erstellt am:
02.09.2022

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