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Schiefermühle bei Goslar - PAK-belasteter Bauschutt komplett entsorgt

13.09.2013


Der mit polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) belastete Bauschutt, der im Juni 2013 ungenehmigt in der Schiefermühle am stillgelegten Erzbergwerk Rammelsberg bei Goslar eingelagert wurde, ist jetzt komplett entsorgt. Die bauausführende Firma hat die 3.742 Tonnen Material wieder ausgebaut und auf die für diese Abfälle zugelassene Deponie Rödermühle nach Hattorf (Landkreis Osterode) verbracht. Eine abschließende Beprobung in der Schiefermühle hat den erfolgreichen Abschluss der Rückholmaßnahme bestätigt.

Ein Abfallerzeuger hatte den belasteten Bauschutt ursprünglich auf das Betriebsgelände der Schiefermühle gebracht und eine so genannte Deklarationsanalyse beim Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) vorgelegt. Laut dieser Analyse enthielt das einzulagernde Material keine erhöhten PAK-Werte, so dass das LBEG eine vorläufige Freigabe zur Einlagerung erteilte. Um sicher zu gehen und seiner Überwachungsfunktion gerecht zu werden, ließ das LBEG den Bauschutt jedoch direkt nach der Anlieferung an der Schiefermühle vor der Einlagerung in festgelegte und dokumentierte Bereiche noch einmal untersuchen. Für diese Kontrollanalysen wurde Material entnommen und im Labor auf seine Bestandteile analysiert. Der in diesem Fall untersuchte Boden wies eine durchschnittliche PAK-Belastung zwischen 60 und 100 Milligramm je Kilogramm auf. In die Schiefermühle darf jedoch nur Material mit einem PAK-Anteil von maximal 30 Milligramm pro Kilogramm eingebracht werden, so dass das LBEG eine sofortige Rückholung anordnete.

Der Bauschutt stammt von Brückenbauarbeiten entlang der Autobahn 7 zwischen Bockenem und Salzgitter. Das ursprüngliche Ausbaumaterial wurde mit einem PAK-Wert von maximal 15,5 Milligramm pro Kilogramm ausgewiesen. Es ist jedoch vermutlich zu einer Vermischung dieses Materials mit erhöhtem PAK-belastetem Teersand aus der Baustelle gekommen.

Das LBEG ist als Bergbehörde nur für das Betriebsgelände der Schiefermühle zuständig, der Zuständigkeitsbereich erstreckt sich nicht auf die Beladung der Lastkraftwagen und den Transport des einzulagernden Materials zur Schiefermühle.

In der Schiefermühle bei Goslar wurde bis zur Stilllegung des Erzbergwerks Rammelsberg 1988 Tonschiefer für die Verfüllung der unterirdischen Abbauhohlräume gewonnen. Im Anschluss beantragte der Unternehmer bei der zuständigen Genehmigungsbehörde, dem ehemaligen Bergamt Goslar, die Schiefermühle im Rahmen einer Verwertung mit mineralischen Abfällen teilweise zu verfüllen. Die Verfüllung ist aus bergtechnischer Sicht unbedingt erforderlich, um ein Hereinbrechen der Böschungen zu verhindern. Das Kontrollsystem der Schiefermühle wurde mit Fachbehehörden und Ministerien abgestimmt und für sicher befunden. Der aktuelle Anlass zeigt, dass das festgelegte Kontrollsystem der Schiefermühle funktioniert. Von rund 840.000 Kubikmeter Hohlraumvolumen wurden bis September 2013 etwa 325.000 Kubikmeter verfüllt.

Das LBEG ist Bergbehörde für Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Hamburg sowie Geologischer Dienst für Niedersachsen. Die Aufgabenwahrnehmung erfolgt fachlich-neutral und wirtschaftlich unabhängig. Das LBEG überwacht die Bergbaubetriebe in Bezug auf Sicherheit, Gesundheits- und Umweltschutz. Im Sinne der Daseinsvorsorge sichert das LBEG dauerhaft die Kenntnisse über Georessourcen und stellt diese bereit.

Pressesprecher:


Andreas Beuge, Tel.: +49-(0)511-643-2679,
E-Mail: Andreas.Beuge@lbeg.niedersachsen.de
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