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Ehemaliges Kalibergwerk Ehmen in Wolfsburg: Fackelarbeiten sind möglich - Schachterkundung geht in die entscheidende Phase

Mit einer mobilen Bohranlage wird derzeit die Bohrung neben dem Schacht I abgeteuft.   Bildrechte: LBEG
Mit einer mobilen Bohranlage wird derzeit die Bohrung neben dem Schacht I abgeteuft.

Das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) erkundet derzeit den Schacht I des ehemaligen Kalibergwerks Ehmen im gleichnamigen Wolfsburger Stadtteil. Im Anschluss an die Erkundung soll der Schacht verfüllt werden. Die seit 2023 laufenden Arbeiten gestalten sich recht umfangreich und erfordern in den kommenden Wochen unter Umständen sogenannte Fackelarbeiten, die von den Anwohnern wahrgenommen werden dürften.

Der Schacht I des vor 100 Jahren stillgelegten Kalibergwerks hat eine Tiefe von circa 680 Metern. Er ist nicht nach den heute geltenden Anforderungen verfüllt, weswegen er aufwendig erkundet und gesichert werden muss. Auf einer Tiefe von 240 Metern ist seinerzeit eine Betonplombe eingebaut worden. Im welchen Zustand sich der Schacht unterhalb der Plombe befindet, will das LBEG nun für die weitere Erkundung herausfinden.

Daher wird derzeit eine Bohrung neben dem Schacht abgeteuft und unterhalb der Plombe in den Schacht gelenkt. Allerdings kann das LBEG nicht komplett ausschließen, dass sich Gase unterhalb der Betonplombe angesammelt haben. Um für alle Eventualitäten gerüstet zu sein, wurde eine Fackel installiert. So können Gase abgefackelt werden, sofern sie angetroffen werden sollten.

Eine Gefahr geht von den Fackelarbeiten nicht aus. Zudem ist die Feuerwehr über die Arbeiten, die innerhalb einer Ortslage stattfinden, informiert. Sollten Fackelarbeiten nötig sein, werden diese je nach Fortgang der Arbeiten frühestens in der Woche nach Ostern ausgeführt und aller Voraussicht nach nur einen sehr kurzen Zeitraum lang dauern.

Ziel der gesamten Maßnahme ist die sogenannte dauerhafte Verwahrung des Grubengebäudes. Das Grubengebäude eines Kaliwerkes gilt dann als vollständig verwahrt, wenn es mit salzhaltigem Wasser geflutet ist und die Schächte mit Gestein oder Schotter verfüllt sind.

Weitere Infos:

  • Seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts wurden in Ehmen Stein- und Kalisalze gefördert. Im Jahr 1925 wurde das Bergwerk im heutigen Wolfsburger Stadtteil stillgelegt.
  • Das LBEG ist in Niedersachsen die zuständige Behörde für Maßnahmen zur Abwehr von Gefahren aus verlassenen Grubenbauen und Bohrungen, die nicht mehr der Bergaufsicht unterliegen. Es saniert daher im Sinne der Gefahrenabwehr alte Schächte und Stollen. Damit soll vermieden werden, dass Tagesbrüche oder andere größere Schäden an der Oberfläche entstehen.

Pressekontakt: Eike Bruns, Tel.: 0511 643 2274, Stefan Wittke, Tel.: 0511 643 2122,

E-Mail: presse@lbeg.niedersachsen.de, Internet: http://www.lbeg.niedersachsen.de

Artikel-Informationen

erstellt am:
11.04.2025

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